Klarer Sieg gegen Türkei: Italien mit perfektem Start in die EM
Italien hat die um ein Jahr verschobene paneuropäische EM-Endrunde mit einem Favoritensieg eröffnet. Die Truppe von Teamchef Roberto Mancini setzte sich am Freitagabend in der Auftaktpartie im Römer Olympiastadion gegen die Türkei mit 3:0 (0:0) durch. Nach einem Eigentor von Merih Demiral (53.) trafen noch Ciro Immobile (66.) und Lorenzo Insigne (79.). Am Samstag (15.00 Uhr) steigen mit Wales und der Schweiz die anderen Gruppe-A-Teams in Baku ins Geschehen ein.
TÜRKEI – ITALIEN 0:3 (0:0)
Tore: 0:1 (53., Eigentor) Demiral, 0:2 (66.) Immobile, 0:3 (79.) Insigne.
Gelbe Karten: Söyüncü, Dervisoglu.
Türkei: Cakir - Celik, Demiral, Söyüncü, Meras - Yokuslu (65. Kahveci) – Karaman (77. Dervisoglu), Tufan (64. Ayhan), Yazici (46. Ünder), Calhanoglu - B. Yilmaz.
Italien: Donnarumma – Florenzi (46. Di Lorenzo), Bonucci, Chiellini, Spinazzola - Barella, Jorginho, Locatelli (74. Cristante) – Berardi (85. Bernardeschi), Immobile (81. Belotti), L. Insigne (81. Chiesa).
Nach der stimmungsvollen Eröffnungsfeier waren die mit der selben Startformation wie zuletzt beim 4:0 im Test gegen Tschechien angetretenen Italiener vor 16.000 Zuschauern im Stadio Olimpico klar spielbestimmend.
Glück für die Türkei
Sie hatten allerdings vor der Pause Mühe, die Türken, die die Räume eng machten, spielerisch zu überwinden. Die Ausnahme war ein Abschluss von Insigne nach schönem Doppelpass mit Domenico Berardi, der statt im Kreuzeck neben dem Tor landete (18.). Sonst ging Gefahr meist durch Schüsse oder von Standardsituationen aus. Einen Chiellini-Kopfball drehte Ugurcan Cakir über die Latte (22.). Der Schlussmann der Türken war auch bei Schüssen von Insigne (37.) und Berardi (43.) auf dem Posten.
Eine Minute später hatten die Türken Glück, dass ein durchaus umstrittenes Handspiel von Zeki Celik im Strafraum vom Schiedsrichterteam plus Video Assistant Referee ungeahndet blieb. Von Stürmer-Routinier Burak Yilmaz und Co. war offensiv gar nichts zu sehen. Das änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Auf der anderen Seite zappelte dafür der Ball schnell im Netz. Demiral warf sich in eine Berardi-Hereingabe und beförderte den Ball dabei mit dem Bauch unglücklich ins eigene Netz. Hinter ihm hatte Immobile gelauert.
Seit 28 Spielen unbesiegt
Den zweiten Gegentreffer verhinderte zunächst Cakir bei einem Locatelli-Schuss (58.). Auch bei einem Abschluss des starken und sehr offensiv ausgerichteten Außenverteidigers Leonardo Spinazzola konnte sich der 25-jährige Trabzonspor-Goalie auszeichnen, war dann aber gegen den Abstauber von Immobile machtlos. Beim dritten Gegentreffer traf Cakir eine Mitschuld, wurde dieser doch durch einen Fehlpass beim Herausspielen eingeleitet. Die Italiener kombinierten schnell in den Strafraum, wo Insigne überlegt ins Eck einschoss.
Die "Squadra Azzurra" setzte mehrere Serien fort. Sie ist mittlerweile 28 Partien unbesiegt und blieb im neunten Länderspiel in Folge ohne Gegentor. Gegen die Türken blieben die Hausherren zum elften Mal en suite ungeschlagen, dabei schaute Sieg Nummer acht heraus. Nächste Hürde für den Europameister von 1968 ist am Mittwoch wieder in Rom die Schweiz. Die Türken müssen nach Baku reisen, um am selben Tag gegen Wales anzutreten.
- STIMMEN ZUM SPIEL
Roberto Mancini (Italien-Teamchef): "Wir haben gut gespielt. Da es erst das erste Spiel war und weil wir gegen ein gutes Team gespielt haben, war es nicht einfach. Vor allem erste Hälfte war noch schwer, weil wir noch nicht die großen Chancen vorgefunden hatten. Nach der Pause war es leichter, uns hat da auch das Publikum geholfen. Es war für uns entscheidend, dass wir den Ball schnell laufen gelassen haben. Es war ein schönes Spiel, ein schöner Abend. Ich hoffe, dass es noch viele solcher Abende bei der EM geben wird."
Ciro Immobile (Italien-Torschütze): "Das war ein tolles Spiel. Wir sind superglücklich, dass wir mit einem Sieg gestartet sind. Wir waren geduldig in der ersten Hälfte, haben versucht sie müde zu spielen, haben da ihre Defensivwand aber noch nicht durchbrechen können. In diesem Stadion zu spielen ist wirklich Adrenalin pur."
Kenan Karaman (Türkei-Spieler): "Wir haben Italien in der zweiten Halbzeit zu viele Räume gegeben und verdient verloren."