Sport/Fußball

Alan wechselt zu Cannavaro-Klub

Nach Sadio Mane (um 15 Millionen Euro zum FC Southampton) und Kevin Kampl (um 12 Millionen zu Borussia Dortmund) hat am Freitag ein dritter Leistungsträger Salzburg um einen zweistelligen Millionenvertrag verlassen.

Der KURIER berichtete schon am Mittwoch, dass Salzburg-Torjäger Alan ein lukratives Angebot von einem chinesischen Klub vorliegen hat. Heute hat Guangzhou Evergrande die Verpflichtung von Torjäger Alan offiziell bestätigt. Mit diesem Wechsel ist klar, was der KURIER schon am Mittwoch angekündigt hat: Der Brasilianer wird nicht ab Dezember 2015 für Österreichs Nationalteam spielen dürfen.

Bei Chinas Serienmeister haben zwei Weltmeister das Sagen: Fabio Cannavaro, 2006 FIFA-Weltfußballer, ist seit November 2014 Trainer; Marcello Lippi, der Italien vor neun Jahren zum WM in Deutschland geführt hatte und zuletzt drei Mal in Folge mit Evergrande Meister wurde, ist mittlerweile Sportdirektor.

Der Klub aus der Elf-Millionen-Einwohner-Stadt Guangzhou, die bekannter ist unter dem deutschen Namen Kanton, ist der finanzstärkste Chinas: Erst am Dienstag wurde der Brasilianer Ricardo Goulart um umgerechnet 15 Millionen Euro von Cruzeiro Belo Horizonte geholt. Dazu spielen mit Elkeson und Renê Júnior noch zwei brasilianische Landsmänner Alans bei den Chinesen.

Gilardino-Nachfolger

Der 25-jährige Salzburg-Torjäger, der in dieser Saison Führender in der Torschützenliste ist und in allen Bewerben in 26 Spielen 24 Treffer erzielt hat, könnte bei Evergrande einen weiteren Weltmeister von 2006 ersetzen. Alberto Gilardino soll nach nur einem halben Jahr in China das Heimweh plagen. Für den 32-Jährigen sollen Angebote vom FC Parma, den Montreal Impacts, von OSC Lille und Zenit St. Petersburg vorliegen.

Auch der Italiener war mit einer Traumgage nach China gelockt worden - wie auch schon vor ihm Didier Drogba, Nicolas Anelka und Lucas Barrios. Der Topverdiener in der chinesischen Liga war aber der im Vergleich zu den anderen Stars unbekannte Argentinier Dario Conca. Der Spielmacher soll von Evergrande ein Jahresgehalt von über zehn Millionen Dollar bekommen haben. Conca, der mit Alan bei Fluminense zusammen gespielt hatte, war von 2011 bis 2013 drei erfolgreiche Saisonen in China, ist aber mittlerweile zum Klub aus Rio den Janeiro zurückgekehrt.

Alan-Erfolgsprämie

Gilardino war im Sommer um fünf Millionen Euro vom italienischen Serie-A-Klub FC Genua zu Guangzhou Evergrande gewechselt. Um diesen Betrag haben die Chinesen Alan nicht bekommen, der Brasilianer kostete mit elf Millionen Euro mehr als das doppelte. Es könnte sogar noch mehr werden, denn laut KURIER-Informationen wurde zwischen den Klubs auch noch eine (in der Relation zur Ablösesumme niedrige) Erfolgsprämie vereinbart.

Alan hatte nämlich bei den Salzburgern einen noch bis Sommer 2018 Vertrag und das ohne Ausstiegsklausel. Dazu kommt noch, dass die Salzburger im Sommer 2010, als sie Alan aus seiner Heimat holten, 3,5 Millionen Euro in den damals 21-Jährigen investieren mussten.

Der 25-Jährige hat in den letzten Tagen übrigens nicht mehr mit den Salzburgern mittrainiert, weil er mit seinem Kopf nicht mehr bei der Sache war. Er ist laut Red Bull auf Heimatbesuch nach Brasilien geflogen und wird am Wochenende noch einmal zurück erwartet, um die letzten Formalitäten zu klären. Bei einem Zwischenstopp in Spanien, wo Evergrande eine Nachwuchsakademie betreibt, soll er dies mit seinem neuen Arbeitgeber getan haben.

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