3:1-Heimsieg: Der LASK nimmt die CL-Quali-Hürde Basel
Wer hätte das gedacht? Sechs Jahre, nachdem zuletzt ein Klub aus Österreich an der Champions League teilnehmen durfte, könnten es 2019 sogar zwei sein. Neben Fixstarter Salzburg spielt der LASK in der letzten Qualifikationsrunde, dem Play-off, um das Ticket für die große Fußballbühne.
Nach dem 2:1 im Hinspiel gewannen die Linzer auch das Heimspiel gegen Marcel Kollers favorisierten FC Basel mit 3:1 (0:0) und treffen nun auf Club Brügge. Die Belgier setzten sich gegen Dynamo Kiew durch (1:0, 3:3).
LASK-Trainer Valérien Ismaël setzte auf die erwartete Stammelf. Routinier Emanuel Pogatetz ersetzte in der Dreierkette Christian Ramsebner, der im Hinspiel mit einem Sehnenabriss im Oberschenkel ausgeschieden war und erst 2020 wieder Fußball spielen wird können. Schon nach fünf Minuten wäre der 28-Jährige bestimmt aufgesprungen, hätte er nur können. Joao Klauss ließ die erste große Chance allein vor dem Tor aus. Es folgte eine LASK-Serie von drei Eckbällen, aus der sich die Schweizer nur schwer, aber doch befreien konnten und ebenso zu einer ersten Möglichkeit kamen. Ademi traf mit einem Kopfball-Aufsitzer die Latte (11.).
Respekt
Anders als im Hinspiel war den Linzern mehr Respekt anzumerken. Wohl auch, weil der Überraschungsmoment nicht mehr gegeben war, wurden die Schweizer im Pressing nicht immer ganz so hoch attackiert und nach Balleroberungen nicht immer so mutig wie gewohnt gekontert. Und dennoch erspielten sich die Linzer die nächste gute Chance. Der starke Tetteh scheiterte nach Flanke von Goiginger halbvolley an Basels Keeper Omlin (23.).
Ein Weckruf für Kollers Elf, die fortan ihre Wucht im stärker werdenden Regen erhöhte. Immer wieder durch hohe Bälle auf die Basler Offensivreihe der 4-3-3-Formation. Der LASK brauchte zwei Mal in Folge Glück, um die Null zu halten: Zunächst nach einem Kopfball von Ademi (37.) und kurz darauf gegen Stocker: Renner kam nach einer Flanke auf den Basler Kapitän wie schon bei dessen Lattenkopfball zu spät und Goalie Schlager stellte ihm das Bein. Der fällige Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Der Pausenpfiff kam dann gelegen.
Mit wieder mehr Ordnung hielten die Linzer den großen Favoriten nach Seitenwechsel in Schach und trauten sich auch wieder selbst in die Offensive. Und das – wohl erarbeitete – Glück blieb ein treuer Begleiter: Tetteh legte gekonnt auf den Flügel ab, den Stanglpass von Ranftl lenkte Linksverteidiger Petretta unhaltbar für seinen Keeper ins eigene Tor – 1:0 (59.).
Keine Hektik, sondern Tore
Der Treffer zeigte Wirkung. Die Basler hatten keine Antwort, der LASK verwaltete. Bis Widmer zu einem Kraftakt ansetzte. Der rechte Verteidiger überlief am Flügel Rene Renner, die Hereingabe verwertete Ademi am kurzen Eck zum Ausgleich (80.). Der Auftakt zu einer heiklen Schlussphase? Mitnichten.
Der LASK behielt weiterhin die Nerven. Kein Ansatz von Hektik, im Gegenteil. James Holland erbrachte den Beweis, dass er nicht nur für harte Zweikämpfe zu haben ist. Mit einem Zuckerpass spielte der Australier Thomas Goiginger frei, der zum 2:1 unter die Latte traf (89.). „Damit war es gegessen“, jubelte Goiginger. Als bei den Linzern alle Dämme brachen, zerfiel Basel in seine Einzelteile. Joker Raguz gelang sogar noch das 3:1 (94.).
„Das ist ein hart erarbeitetes Highlight für uns alle“, erkannte Routinier Pogatetz. „Wir sind der Beweis, was mit harter Arbeit alles möglich ist und werden noch immer Stück für Stück besser.“
CLUB BRÜGGE K.V. (Koninklijke Voetbalvereniging/Königliche Fußballvereinigung):
Gegründet: 1891
Klub-Farben: Blau-Schwarz
Trainer: Philippe Clement (seit Juli 2019)
Stadion: Jan-Breydel-Stadion (Kapazität: 29.042)
Offizielle Website: http://www.clubbrugge.be
- Größte Erfolge:
Finale Europacup der Meister 1978 (mit Ernst Happel und Eduard "Edi" Krieger) - 0:1 gegen Liverpool
Finale UEFA-Cup 1976 (mit Happel und Krieger) - 2:3 und 1:1 gegen Liverpool
15 Mal Belgischer Meister (zuletzt 2018)
11 Mal Belgischer Cupsieger (zuletzt 2015)