Sport/Fußball-EM

5. Finale mit Heimteam - Nur Portugal ohne Erfolg

Erst zum fünften Mal steht ein Gastgeber im Finale einer Fußball-Europameisterschaft. Frankreich spielt an diesem Sonntag in Saint-Denis um den Titel gegen Portugal. Bei den bisherigen vier Endspielen mit Beteiligung der Heimmannschaft konnten diese dreimal den Vorteil nutzen, vor eigener Kulisse zu spielen. Nur einmal gelang es einer Nation nicht. Das war 2004 Portugal.

Die bisherigen Endspiele mit EM-Gastgebern:

21. Juni 1964 in Madrid: Spanien - Sowjetunion 2:1

Gastgeber gegen Titelverteidiger. Die Mannschaft aus der Sowjetunion hatte die EM-Premiere gewonnen. Die Titelverteidigung misslingt. Im Estadio Santiago Bernabeu erzielen Jesus Maria Pereda und Marcelino Martinez die Tore: Das bedeutet den ersten Titel-Heimerfolg beim zweiten EM-Turnier.

10. Juni 1968, Rom: Italien - Jugoslawien 2:0

Ein Titelträger im Wiederholungsspiel und ein Finalist nach Münzwurf. Italien spielt im Halbfinale 0:0 gegen die damalige Sowjetunion. Das Los muss entscheiden. Italien kommt weiter. Das Endspiel geht am 8. Juni 1968 1:1 aus. Keine Verlängerung, kein Elfmeterschießen, sondern ein Wiederholungsspiel 47 Stunden nach Anpfiff des ersten Duells. Luigi Riva und Pietro Anastasi sorgen vor der Pause für die Entscheidung.

27. Juni 1984, Paris: Frankreich - Spanien 2:0

Es ist die EM des Michel Platini. Im Finale erzielt er mit dem 1:0 seinen neunten Treffer im Turnier. Ein Freistoß, den Luis Arconada im spanischen Tor unter sich durchrutschen lässt. In der 90. Minute macht Bruno Bellone den Sieg perfekt. Es ist der erste große Titel für die "Equipe Tricolore". Platinis neun EM-Tore hat bis heute keiner erreicht. Landsmann Antoine Griezmann kommt vor dem Finale an diesem Sonntag gegen die Portugiesen auf sechs Tore.

4. Juli 2004, Lissabon: Portugal - Griechenland 0:1

Cristiano Ronaldo ist 19 Jahre alt und steht bereits im EM-Finale. Und das auch noch zuhause. Spieler wie Luis Figo oder Rui Costa prägen allerdings die Mannschaft. Der Gegner: Griechenland, Name des Trainers: Otto Rehhagel. Und er macht das Unmögliche möglich. Ein Kopfballtor des ehemaligen Werder-Bremen-Profis Angelos Charisteas zerstört den Traum von Ronaldo, Figo und Co. auf den Heimtitel.