Sport/Fußball-EM

Belgien vs. Italien, oder: Kampf der Philosophien

Die einen haben in der Abwehr ihre größten Probleme, schießen aber im Schnitt zwei Tore pro Spiel. Die anderen haben ihre Stärke in der Defensive, tun sich aber schwer mit dem Toreschießen. Was herauskommt, wenn zwei solche Teams aufeinandertreffen, ist am Montag in Lyon beim Duell zwischen Belgien und Italien zu bestaunen (21 Uhr).

Italiens Teamchef Antonio Conte suchte in der Vorbereitung vergeblich nach dem richtigen Mix im Angriff. Dass die Testspielsiege gegen Schottland und Finnland ohne Gegentor gelangen, rückte in den Hintergrund. Von der schwächsten Squadra seit Jahren war die Rede. Gegen die Belgier könnte es Conte nun mit einer nicht nur für italienische Verhältnisse extrem offensiven Aufstellung probieren – dem Gegner sei Dank.

"Mir wäre es lieber gewesen, erst im dritten Gruppenspiel auf Italien zu treffen," gesteht Belgiens Teamchef Marc Wilmots. Dass italienische Spieler zuletzt freilich in der belgischen Defensive Schwächen ausgemacht haben, das kommt ihm gar nicht so ungelegen. "Dass Belgien über die Verteidigung zu packen ist? Den Artikel lasse ich ausdrucken und in der Kabine aufhängen", erklärte Wilmots vor dem Duell.