Vettel gewinnt den Formel-1-Auftakt in Melbourne
Sebastian Vettel hat das erste Rennen der Formel-1-Saison 2018 für sich entschieden. Der deutsche Ferrari-Star gewann den Saisonauftakt in Melbourne vor seinem großen Rivalen Lewis Hamilton. Der andere Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen fuhr als Dritter aufs Podest und bestätigte somit die gute Frühform der Scuderia.
Der Australier Daniel Ricciardo landete in seinem Heimrennen als bester Red-Bull-Pilot auf Platz vier, der Niederländer Max Verstappen wurde Sechster.
Für Vettel war es der insgesamt 48. GP-Sieg seiner Karriere, der dritte in Australien, wo er auch im Vorjahr gewonnen hatte. Seinen ersten Melbourne-Triumph hatte er 2011 im Red Bull gefeiert.
Hamilton fuhr vorneweg
Vettel profitierte beim Großen Preis von Australien maßgeblich von einer virtuellen Safety-Car-Phase. Der 30-Jährige ging nur als Dritter hinter Räikkönen ins Rennen. Ganz vorne stand mal wieder Hamilton - bereits zum insgesamt siebten Mal in Melbourne.
Seine Führung verteidigte der Brite auch nach dem Start, obwohl Räikkönen gleich Druck machte. Vettel blieb Dritter, dahinter verdrängte der Haas-Mann Kevin Magnussen den zunächst auf Rang vier positionierten Verstappen im Red Bull.
An der Spitze konnte sich Hamilton von seinen Verfolgern in Rot leicht absetzen und fuhr souverän vorneweg. "Obwohl wir von der Pole starten, stehen wir unter Druck", hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Gefahr für seinen Weltmeister-Piloten vor der Scuderia beschrieben. Auf Unterstützung seines Silberpfeil-Teamkollegen Bottas konnte Hamilton nicht setzen, da sich der Finne nach einem Crash in der Qualifikation und anschließendem Getriebewechsel von Platz 15 nach vorne arbeiten musste.
Lewis, wir dachten, wir wären sicher, aber ist offensichtlich etwas schief gegangen.
Glücks-Boxenstopp
Die anfangs starken Haas-Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean waren in Lauerstellung zu den Podestplätzen, Verstappen leistete sich indes einen unnötigen Dreher. "Stell sicher, dass du jetzt vernünftig bist", lautete die Ansage von seiner Red-Bull-Box. Verstappen klagte hingegen, dass sich sein Auto nicht gut anfühle. Innerhalb von nur zwei Runden mussten dann Magnussen und Grosjean ihre Hoffnungen auf Punkte wegen Defekten an ihren Wagen begraben.
Haas wurde nach dem Rennen wegen der beiden Patzer bei den Boxenstopps mit insgesamt 10.000 Euro zur Kasse gebeten worden. Die Rennkommissare verhängten Geldstrafen von jeweils 5.000 Euro, weil die beiden Autos nach Reifenwechseln nicht sicherheitsgemäß ("unsafe release") wieder auf die Strecke geschickt worden waren. Beide Fahrer hatten kurz nach ihren Stopps das Rennen beenden und ihre Boliden am Streckenrand abstellen müssen.
Vettel zögerte aus dem Führungstrio seinen Boxenstopp am längsten hinaus und profitierte vom Virtual Safety Car nach Grosjeans Aus. Der Deutsche kam gerade noch vor Hamilton auf den Kurs zurück und behielt seine Spitzenposition. "Ist das mein Fehler?", wunderte sich der Titelverteidiger, dass Vettel trotz eigentlich nicht üppigen Vorsprungs vor ihm auf die Strecke fuhr. "Lewis, wir dachten, wir wären sicher, aber ist offensichtlich etwas schief gegangen", gab die Mercedes-Crew zurück.
Als die Strecke wieder freigegeben wurde, blieb Hamilton zwar an Vettel dran. Nah genug konnte er aber nicht aufschließen, um den Deutschen zu überholen. Die Veranstalter hatten extra eine dritte sogenannte DRS-Zone eingeführt, um das Überholen zu erleichtern. Viel war davon auf dem traditionell nicht besonders überholfreundlichen Kurs aber nicht zu sehen. Hamilton attackierte, war am Ende deutlich schneller und kam sogar noch bis auf 0,6 Sekunden an Vettel ran. Nach einem Ausflug über den Bordstein sanken die Chancen des Briten auf eine erfolgreiche Aufholjagd aber wenige Runden vor dem Ende wieder. Zudem machten ihm die Hinterreifen zu schaffen, wodurch sogar Räikkönen näher kam. So konnte Vettel einen optimalen Saisonstart bejubeln.
Der offizielle Endstand:
1. |
Sebastian Vettel (GER) |
1:29:33,283 |
|
|
Schnitt |
206,069 km/h |
|
2. |
Lewis Hamilton (GBR) |
Mercedes |
+5,036 |
3. |
Kimi Räikkönen (FIN) |
Ferrari |
+6,309 |
4. |
Daniel Ricciardo (AUS) |
Red Bull |
+7,069 |
5. |
Fernando Alonso (ESP) |
McLaren |
+27,886 |
6. |
Max Verstappen (NED) |
Red Bull |
+28,945 |
7. |
Nico Hülkenberg (GER) |
Renault |
+32,671 |
8. |
Valtteri Bottas (FIN) |
Mercedes |
+34,339 |
9. |
Stoffel Vandoorne (BEL) |
McLaren |
+34,921 |
10. |
Carlos Sainz jr. (ESP) |
Renault |
+45,722 |
11. |
Sergio Perez (MEX) |
Force India |
+46,817 |
12. |
Esteban Ocon (FRA) |
Force India |
+1:00,278 |
13. |
Charles Leclerc (MNE) |
Sauber |
+1:15,759 |
14. |
Lance Stroll (CAN) |
Williams |
+1:18,288 |
15. |
Brendon Hartley (NZL) |
Toro Rosso |
+1 Runde |
Ausgeschieden: Marcus Ericsson (SWE) Sauber, Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso, Romain Grosjean (FRA) Haas, Kevin Magnussen (DEN) Haas, Sergej Sirotkin (RUS) Williams
Schnellste Runde: Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 1:25,945 Min. (54. Runde/Schnitt : 222,128 km/h)
WM-Stand (nach 1 von 21 Rennen):
1. |
Sebastian Vettel (GER) |
Ferrari |
25 |
2. |
Lewis Hamilton (GBR) |
Mercedes |
18 |
3. |
Kimi Räikkönen (FIN) |
Ferrari |
15 |
4. |
Daniel Ricciardo (AUS) |
Red Bull |
12 |
5. |
Fernando Alonso (ESP) |
McLaren |
10 |
6. |
Max Verstappen (NED) |
Red Bull |
8 |
7. |
Nico Hülkenberg (GER) |
Renault |
6 |
8. |
Valtteri Bottas (FIN) |
Mercedes |
4 |
9. |
Stoffel Vandoorne (BEL) |
McLaren |
2 |
10. |
Carlos Sainz jr. (ESP) |
Renault |
1 |
Konstrukteurs-Wertung:
1. |
Ferrari |
40 |
2. |
Mercedes |
22 |
3. |
Red Bull |
20 |
4. |
McLaren |
12 |
5. |
Renault |
7 |