Spanien-GP: Die Gewinner und die Verlierer
Von Florian Plavec
Das Rennen war spannend, die Weltmeisterschaft wird spannend: Lewis Hamilton gewann den Grand Prix von Spanien vor Sebastian Vettel und verkürzte den Rückstand in der WM auf sechs Punkte.
Beim Start konnte sich Vettel gegen Poleposition-Mann Hamilton durchsetzen, auch nach dem zweiten Boxenstopp lag er knapp vor dem Engländer. Doch Hamilton kämpfte, deutlich konnte man ihn bei seinen Funksprüchen schnaufen hören. In der 44. von 66 Runden setzte er zum entscheidenden Überholmanöver an und fuhr letztlich ungefährdet zu seinem 55. Sieg.
Neben den beiden strahlte Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo als Dritter heuer erstmals auf dem Podest. "Es ist schön, wieder den Champagner genießen zu können", sagte der Australier. Doch es gab nicht nur glückliche Menschen in Spanien. Ein Überblick über die Gewinner und Verlierer des Wochenendes.
Die Gewinner
Lewis Hamilton: Der Brite hatte einen guten Start – aber nicht gut genug. Danach fuhr er ein fehlerfreies Rennen gegen einen ebenso fehlerfreien Sebastian Vettel. "Es war extrem anstrengend", sagte der Sieger. "Ich glaube, ich habe zwei Kilo während des Rennens verloren. Aber solche Rennen wollen wir alle sehen, das ist Rennsport." Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff schwärmte: "Eigentlich war das Rennen schon verloren. Unsere Stratege hat einen tollen Job gemacht und für uns das Rennen gewonnen." Zufrieden sein durfte aber auch Sebastian Vettel: Der Deutsche ("vielleicht war unsere Strategie nicht ideal") stand im fünften Rennen zum fünften Mal auf dem Podest und bleibt in der WM vorne.
Der Sport: Eigentlich sind Rennen in Barcelona normalerweise fad, den es kann schwer überholt werden – vor allem mit den Autos des Jahrgangs 2017. Doch es entwickelte sich vor gut gefüllten Rängen ein spannendes Rennen mit einer spektakulären Startphase und dem packenden Zweikampf Vettel–Hamilton. Die Solofahrten von Mercedes scheinen endgültig vorbei zu sein.
Die Überraschungen: Sergio Pérez (MEX) und Esteban Ocon (FRA) pilotierten ihre Force-India-Autos auf die Ränge vier und fünf. Pascal Wehrlein (22) wurde von Startplatz 16 Achter. Es war das beste Karriere-Resultat des Deutschen und das beste für Sauber seit 2015.
Die Verlierer
Valtteri Bottas: Zuerst musste der Finne Teamkollege Hamilton ziehen lassen, dann platzte der Motor. Bottas untermauerte seinen Nummer-2-Status im Team.
Die Crashpiloten: Schon in der ersten Kurve krachte es zwischen Max Verstappen ("Das war nicht meine Schuld") und Kimi Räikkönen ("Ich konnte nichts tun, Bottas ist in mich reingefahren"). Für beide Piloten war das Rennen vorbei.
Der Lokalmatador: Groß waren die Hoffnungen bei Fernando Alonso nach dem siebenten Platz im Qualifying. Doch nach einem Zwischenfall in der Startphase blieb nur Platz 12.