Sport/Formel-1

Vor Brasilien-Rennen spricht fast alles für Rosberg

Im vorletzten Rennen des Jahres am Sonntag kann Nico Rosberg alles klarmachen. Wenn der 31-jährige Deutsche den Grand Prix von Brasilien (17.00 MEZ) gewinnt, ist er Weltmeister. Und die Chancen dafür stehen gut. Denn Roberg liebt das Rennen auf dem Autódromo José Carlos Pace, während Hamilton in Brasilien nie vom Glück verfolgt war.

In den letzten beiden Jahren fuhr Rosberg jeweils auf die Poleposition, beide Rennen konnte er gewinnen. Hamilton hingegen gewann in neun Versuchen in Brasilien noch nie. 2007 verspielte er dort in seinem ersten Formel-1-Jahr den möglichen Titel im letzten Rennen. 2008 wurde er nur Fünfter – doch damals holte er mit diesem Ergebnis den WM-Titel.

Kämpfer Hamilton

"Seit dem Beginn meiner Formel-1-Karriere habe ich gesehen, dass sich das Blatt selbst im allerletzten Moment noch wenden kann. Deshalb musst du bis zum bitteren Ende kämpfen", sagte der Engländer. "Der eine Ausgang wäre schmerzhaft, der andere eine großartige Leistung."

Rosberg kennt Hamilton seit gemeinsamen Kindheitstagen im Kart ganz genau. Gemeinsam haben sie als Jugendliche Urlaub gemacht, auf der Jacht von Rosbergs Vater, dem Weltmeister Keke Rosberg.

Seit Jahren wird Nico immer wieder auf seinen Vater angesprochen. Immer wieder gefragt, wann er es ihm gleichtun und endlich den Titel in der Formel 1 holen wird . Immer wieder antwortete Rosberg geduldig. Dabei ist der Vergleich äußerst unfair. Keke Rosberg gewann in seinem Weltmeister-Jahr 1982 gerade einmal ein Rennen. Insgesamt siegte er fünf Mal bei Grands Prix.

Nico Rosberg gewann hingegen alleine heuer neun Rennen, insgesamt hat er 23 Siege auf seinem Konto. Nun steht er kurz vor seinem großen Karriereziel. Nie war er so nahe dran. Nie wirkte er so gefestigt. Von seinem heuer so bewährten Weg will er keinen Millimeter abweichen: "Noch stehen zwei Rennen aus und in der Formel 1 kann alles passieren. Deshalb muss ich mich auf die Dinge konzentrieren, die ich beeinflussen kann", sagte er.

Denn Dinge, die er nicht beeinflussen kann, gibt es in Brasilien viele. Etwa ...

das Wetter Gewitter sind vorhergesagt für Freitag und Samstag, und auch am Sonntag soll es nicht trocken bleiben. Im Jahr 2010 fuhr etwa der Deutsche Nico Hülkenberg im Regen sensationell zur Poleposition.

die Technik Zwar hat Niki Lauda versprochen, dass Mercedes den WM-Kampf bestimmt nicht beeinflussen wird. Doch auch dem besten Team kann ein Motorschaden passieren, wie es Hamilton in Malaysia widerfahren ist.

die Konkurrenz Beim letzten Grand Prix in Mexiko hätte Max Verstappen beinahe Nico Rosberg von der Strecke geräumt. Neben den beiden Red Bull wird auch Ferrari zumindest beim Start mitmischen. Höchste Crash-Gefahr!