Sport/Formel-1

Franzose Gasly fährt ab 2019 für Red Bull

Red Bull Racing hat wie erwartet den Franzosen Pierre Gasly für die kommende Formel-1-Saison zum zweiten Stamm-Fahrer ernannt. Der 22-Jährige, aktuell im B-Team Toro Rosso hinter dem Lenkrad, ersetzt 2019 beim Einser-Team von Dietrich Mateschitz den zu Renault abwandernden Australier Daniel Ricciardo. Gasly wird bei Red Bull Teamkollege des Niederländers Max Verstappen.

Damit ist die Hierarchie beim austro-englischen Team, das zwischen 2010 und 2013 mit Sebastian Vettel als Pilot vier Mal in Folge Weltmeister geworden war, zumindest vorerst geklärt. Jungstar Verstappen (20) ist zwar zwei Jahre jünger als Gasly, fährt aber bereits seit 2015 in der Formel 1 und hat schon vier Siege geholt. Bei Red Bull hat man mehrfach betont, dareinst mit Verstappen den jüngsten Weltmeister der Formel-1-Geschichte stellen zu wollen.

Unverständnis

Das hat wohl auch den am Ende doch etwas überraschenden Abgang von Ricciardo befeuert. Motorsport-Berater Helmut Marko zeigte diesbezüglich Unverständnis und gestand ein, über die Entscheidung des Australiers verwundert gewesen zu sein. "Es schien nämlich alles klar zu sein mit ihm. Wir haben nachgebessert, er wollte unterschrieben. Und dann hat er angerufen und gesagt, er geht zu Renault", berichtete Marko am Montagabend auf dem hauseigenen Sender Servus TV.

Red Bull ist seit der Einführung der Turbo-Hybridmotoren deutlich zurückgefallen und macht dies seit Jahren hautsächlich am gegenüber Mercedes und Ferrari schwächelnden Renault-Motor fest. Deshalb ist man in dieser Partnerschaft auch im letzten Jahr und fährt ab 2019 mit Honda-Antrieben. Davon verspricht sich Marko sehr viel. "Ich bin überzeugt, dass wir nächstes Jahr deutlich vor Renault fahren werden. Offenbar hat Daniel nicht an dieses Projekt geglaubt. Oder er braucht einfach Tapetenwechsel."

Schneller Mann

Gasly hingegen kennt die japanischen Antriebe bereits gut, weil man bei Toro Rosso schon dieses Jahr mit Honda-Motoren fährt und die Japaner die katastrophalen Lern-Jahre bei McLaren hinter sich gelassen haben. "Pierre fehlt es natürlich noch etwas an Routine. Aber vom reinen Speed her ist er nicht viel hinter Max", ist Marko überzeugt. "Den Rest muss er lernen", sagte Marko über den Franzosen, der 2016 die GP2-Meisterschaft gewonnen hatte und im Vorjahr in Malaysia für Toro Rosso debütiert hatte. 2018 bestreitet er seine erste voll Saison und war in Bahrain bereits starker Vierter.

"Für mich wird ein Traum wahr", sagte Gasly in einem Team-Statement. Wer den seit 2013 im Juniorenprogramm von Red Bull ausgebildeten Gasly bei Toro Rosso ersetzt, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Dort ist zudem fraglich, ob der Neuseeländer Brendon Hartley 2019 überhaupt noch dabei ist.