Sport

Doppler/Horst: Ärger über Weltverband

Obwohl erst am Samstag der Flieger nach China abhebt, läutete bei Clemens Doppler schon gestern der Wecker um 4 Uhr früh. „Ich habe immer Probleme mit dem Jetlag“, begründet der Steyrer vor der Abreise zum ersten Turnier der World Tour in Fuzhou.

Zeit zur Akklimatisation haben er und sein Partner Alexander Horst in China nicht. Denn durch eine Regeländerung kurz vor Saisonbeginn fiel Österreichs Top-Team aus dem Feld der für den Hauptbewerb qualifizierten Teams heraus und muss wieder in die mühsame Qualifikation.

Unprofessionalität

Obwohl der Volleyball-Weltverband einer der größten Sportverbände ist, strotzt seine Organisation vor Unprofessionalität. Die Spieler wurden erst vor zehn Tagen über einschneidende Änderungen informiert. Ab sofort gelten die von den Teams erreichten Ranglistenpunkte nicht für sie selbst, sondern kann der nationale Verband bestimmen, welches Team mit diesen Punkten spielen darf. Da bei den Herren ein paar Teams sich trennten oder aufhörten, rücken Landsleute in den Ranglisten nach. „Uns haben sechs, sieben, die hinter uns lagen, wegen dieser Änderung überholt“, sagt Clemens Doppler verärgert. Es kann jetzt so weit gehen, dass die Sportler, die sich selbst mit Sponsoren finanzieren, vom nationalen Verband nicht zu einem Turnier entsendet werden.

In Fuzhou kommt es deshalb am Montag zu einem Spielerrat. Top-Spieler wie Juliana, Marcio oder Harley, die sich kritisch über die Neuerungen geäußert haben, wurden für China nicht nominiert.