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Die Volleyballer eine Nummer zu klein

Drei Spiele, drei Niederlagen ohne Satzgewinn und am Ende der letzte Platz. Die Bilanz der EuroVolley klingt aus österreichischer Sicht traurig - und bekannt.

Zum letzten Mal ist Österreich 1999 bei einer EM angetreten, auch damals als Gastgeber. In fünf Spielen musste das Team auch vor zwölf Jahren fünf Niederlagen einstecken ohne einen einzigen Satz zu gewinnen. "Das war ein Misserfolg. Jetzt ist alles anders", verkündete Österreichs Verbandspräsident Peter Kleinmann vor Beginn der Heim-EM. Und dann kam doch das gleiche Ergebnis heraus.

Viereinhalb Monate hatte sich das Team eingestimmt, dabei 26 Vorbereitungsspiele absolviert. Zwar zeigte die Mannschaft phasenweise gute Leistungen, ein Satzgewinn lag dennoch nie wirklich in Reichweite.

Vergleich

Das Fußball-Nationalteam hatte vor der EURO 2008 nicht mehr als vier Wochen gemeinsames Training zur Verfügung. Zwar liest sich die Bilanz mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden nicht wirklich besser, doch schien die Kluft zwischen der Europaklasse und den eigenen Leistungen nicht so groß.

"Das 0:9 ist eine Katastrophe! Im Volleyball zeigen sich Klassenunterschiede aber stärker als im Fußball - wir können uns nicht hinten reinstellen und ein 0:0 verteidigen", sagt Hannes Kronthaler, Hypo Tirol Manager und Organisator der Innsbruck-Spiele.

Auch der Heimvorteil schadete offenbar mehr als er nützte. Im ersten Spiel zu nervös, im zweiten zu verkrampft und im dritten einfach eine Klasse zu schwach, schrammte das Team am Mindestziel (ein Sieg) vorbei. "Das Ambiente war um ein, zwei Nummern zu groß für das junge Team", sagt Kleinmann. Dabei hatte sich der Präsident vor der EM volle Hallen gewünscht. "Österreich ist zu klein, wir brauchen mehr gute Klubs. Aber wir werden nie eine Volleyball-Nation werden", bilanziert Kronthaler.

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