Tour de Suisse erweist dem Rettenbachferner die Ehre
Von Stefan Sigwarth
Nach acht Jahren Pause macht am Mittwoch dieser Woche wieder eine Radrundfahrt Station am Rettenbachferner hoch über Sölden: Die Tour de Suisse gibt sich mit ihrer fünften Etappe die Ehre, ORF Sport + und SRFzwei zeigen das Spektakel in den Ötztaler Alpen ab 16.50 Uhr live. Los geht die Strapaze bereits um 11.20 Uhr im Schweizer Unterterzen am Walensee, durch Liechtenstein und das Montafon geht es weiter via Silvretta-Hochalpenstraße auf die Bielerhöhe (2036 Meter), die Zielankunft am Rettenbachferner (2669 Meter) wird nach 237 Kilometern gegen 18.15 Uhr erwartet.
Apropos Matthias Brändle: Der Vorarlberger, der am 30. Oktober 2014 den Stundenweltrekord auf der Bahn auf 51,852 Kilometer gesteigert hatte, ist drei weitere Rekordfahrten der Konkurrenz später die Nummer vier der Bestenliste nach dem überarbeiteten Reglement: Am Samstagabend schraubte der britische Olympiasieger Sir Bradley Wiggins die Marke auf 54,526 Kilometer und urteilte danach bekannt trocken: "Näher werde ich nicht mehr an das Gefühl herankommen, wie es ist, ein Baby zu bekommen." Die Quälerei auf der Bahn hatte Brändle seinerzeit übrigens nach 51,852 Kilometern beendet.
Husarenritt
Das Critérium du Dauphiné in Frankreich endete am Sonntag mit einer weiteren großen Attacke des Briten Chris Froome: Der Vorfahrer aus dem Team Sky attackierte 2,6 Kilometer vor dem Ziel bei der Bergankunft in Modane Valfréjus, und niemand konnte folgen. Traurige Minuten erlebte der in der Gesamtwertung führende Amerikaner Tejay van Garderen, der sich mangels Kraft nicht mehr wehren konnte und den Gesamtsieg noch an Froome abtreten musste.
Schon am Samstag hatte Froome angedeutet, dass der Weg zum Sieg bei der Frankreich-Rundfahrt heuer wohl (auch) über ihn führen wird: Da hatte der 30-Jährige bei seinem Solosieg Van Garderen 17 Sekunden abgenommen. Gestern blieb er weitere 18 Sekunden vor seinem Rivalen, der auf der Verfolgung noch das Pech hatte, von Simon Yates und Rui Costa übersprintet zu werden und dadurch um die Zeitbonifikationen umzufallen.
Für Chris Froome ein gutes Omen: Nach dem Dauphiné-Sieg 2013 gewann er auch die Tour de France.