Die Stars der Volleyball-EM
Von Florian Plavec
Das Model
Italiens Teamchef Berruto war trotz des Aufstiegs ins Viertelfinale grantig: "Zum Glück sind wir für die Leistung in den Gruppenspielen nicht bestraft worden." Hauptgrund dafür war die starke Vorstellung der Italiener am Block - und dort wiederum ragte Luigi Mastrangelo (im Bild oben) aus dem Kollektiv heraus, der mit 16 Blocks die Gegner zur Verzweiflung brachte. Der 36-jährige Routinier ist nicht nur bei den Top-Events im Bilde, sondern auch in italienischen Gazetten - wo er gerne den Waschbrettbauch zeigt.
Die Zukunft
Der 23-jährige Russe Maxim Michajlow steht für die Zukunft des Volleyball. Im Juli gewann er mit Russland das Finale in der World League gegen Brasilien. Doch ein ganz großer Titel fehlt dem Spieler mit der enormen Sprungkraft noch - der soll in Wien geholt werden. Die Fans haben den bescheidenen Diagonalspieler längst ins Herz geschlossen und ihn mit den meisten Stimmen ins All-Star-Team der russischen Liga gewählt. Doch Michajlow weiß: "Individuelle Preise sind nur Trostpreise."
Die Turbo-Twins
Natürlich kann man sie unterscheiden. Einer trägt die Nummer 13 auf dem Rücken, der andere die 15. Doch sonst gleichen sich die Finnen Matti und Mikko Oivanen wie ein Ei dem anderen. Nur auf dem Spielfeld ist der Unterschied augenscheinlich. Mikko ist Diagonalangreifer, Matti Mittelblocker. In den Vorrundenspielen in Innsbruck glänzte Mikko als Topscorer, Matti zeigte beim Block und beim Service Klasse. Ihre Wege trennen sich nur auf Klubebene: Mikko spielt bei Istanbul, Matti in Novgorod (Rus).
Der Topverdiener
Die Österreicher hatten nicht mehr die Ehre, gegen Ivan Miljkovic zu spielen. Denn im dritten Gruppenspiel stand Serbien bereits als Gruppensieger fest - und ihr Top-Star wurde für das Viertelfinale geschont. Der 2,06-Meter-Mann ist der beste Diagonalangreifer der Welt und seit Jahren Serbiens Topverdiener. Allein sein Wechsel von Piräus zu Fenerbahce Istanbul soll ihm 550.000 Euro gebracht haben. Seinen ersten Karriere-Höhepunkt erlebte er als erst 22-Jähriger im Jahr 2000, als er bei den Olympischen Spielen in Sydney im Finale gegen Russland den Matchball verwandelte. Mittlerweile holte er auch Titel in der Champions-League, im CEV-Cup und bei Europameisterschaften. Eine echte Waffe ist sein Schmetterball, gefürchtet ist neben der Härte seiner Schläge auch seine Explosivität und Vielseitigkeit im Spiel.