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Die stärkste Mannschaft der Welt

Schüchtern sitzen sie vorne auf dem Podium bei der Adidas-Pressekonferenz, die kleinen, schmächtigen Männer. Leise reden sie in die Mikrofone. Doch wenn sie einmal losgelassen werden, werden sie zu gnadenlosen Kämpfern.

Emmanuel Mutai (27), Wilson Kipsang Kiprotich (30) und Abel Kirui (30), sind das, was die USA im Basketball ist, China im Tischtennis und Jamaika im Sprint: die beste Mannschaft der Welt.

Jeder der drei Kenianer zählt im sonntäglichen Marathon (Start 12 Uhr MESZ) zu den Sieganwärtern. Als Team wollen sie auch auftreten. "Es ist egal, wer von uns Gold holt", sagt Mutai. "Die Hauptsache ist, dass der Sieg an Kenia geht. Wir wollen den Titel verteidigen." Es klingt wie eine Drohung an die Konkurrenz aus Äthiopien und dem Rest der Welt.

Die Siegerzeit ist ihnen bei Olympischen Spielen ausnahmsweise egal. Hier gibt es keine Prämien für einen Strecken- oder Weltrekord, hier gibt es auch keine Pacemaker. "Wir sind gut vorbereitet und wir haben vor niemandem Angst", sagt Mutai.

Visitenkarten

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Tatsächlich haben die drei eindrucksvolle Visitkarten herzuzeigen.

Kiprotich: 2:03:42.

Mutai: 2:04,40.

Kirui: 2:05:04.

Kiprotichs Zeit, gelaufen 2011 im Frankfurt, war der zweitschnellste Marathon der Geschichte. Doch warum sind die Kenianer so stark? Wilson Kipsang Kiprotich glaubt die Antwort zu kennen: "Sieben Prozent sind genetisch bedingt, 30 Prozent bewirkt unser Training in der Höhe. Aber der Rest ist unser nicht enden wollender Einsatz. So unglaublich viele Kenianer trainieren bei uns im Hochland – alle wollen als Spitzenläufer nach Europa, aber nur ganz wenige schaffen es."

Dabei sein wird auch ein Österreicher. Günther Weidlinger startet in seine vierten Sommerspiele mit seiner vierten Disziplin. 2000 in Sydney belegte er über 3000 Meter Hindernis Rang acht, in Athen 2004 wurde er 20. über 5000 Meter, 2008 in Peking 27. über 10.000 Meter.

Marathon: Die lange Geschichte

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Der Marathon ist seit 1896 für Männer (zunächst nur über 40 km) und seit 1984 für Frauen olympisch. Seit den Spielen in London im Jahr 1908 wird über die Distanz 42,195 km gelaufen.

Der Geschichtsschreiber Herodot schrieb über den griechischen Boten Pheidippides, der 490 v. Chr. von Athen in zwei Tagen nach Sparta gelaufen war, um Hilfe im Krieg gegen die Perser zu suchen. Es entstand eine Legende, der zufolge ein Läufer sich nach dem Athener Sieg in der Schlacht von Marathon auf den ca. 40 km langen Weg nach Athen gemacht habe und dort nach der Verkündung seiner Botschaft "Wir haben gesiegt" tot zusammengebrochen sei.

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