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Fest in europäischer Hand: In der NBA weht ein neuer Wind

51 Jahre hat es gedauert bis zum endgültigen Durchbruch. Seit 1956 wird in der besten Basketball-Liga der Welt, der NBA, der Most Valuable Player Award (MVP) für den besten Spieler vergeben. Erst 2007 durfte ein Europäer die begehrte Trophäe sein Eigen nennen. Ein gewisser Dirk Nowitzki beendete die scheinbar ewig währende US-Dominanz.

Ein Blick auf die Liste der am Montag ausgezeichneten Spieler verrät das neue Gesicht der nordamerikanischen Liga. Die in der Vergangenheit von den Amerikanern oft belächelten Europäer prägen die Liga mehr denn je. Mit dem Griechen Giannis Antetokounmpo wurde zwölf Jahre nach dem deutschen „Wunderkind“ Nowitzki wieder ein Spieler vom alten Kontinent zum MVP gekürt. In zwei weiteren wichtigen Kategorien gab es auch europäische Sieger: Der 20-jährige Slowene Luka Doncic wurde bester Neuling („Rookie“), der Franzose Rudy Gobert wie 2018 Defensivspieler des Jahres.

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Verdient

„Nach dem Loch von zwölf Jahren ist es sehr verdient, aber keine Riesenüberraschung“, ordnet Österreichs einziger NBA-Spieler Jakob Pöltl den „Triumph“ Europas ein. Vor allem die Wahl Antetokounmpos zum MVP sei trotz des verpassten Meistertitels mit den Milwaukee Bucks absehbar gewesen, denn der 24-Jährige wurde auch vor der Saison hoch gehandelt.

Der aufgrund seiner fast unheimlichen Athletik „The Greek Freak“ genannte Sohn nigerianischer Einwanderer ließ bei seiner Dankesrede den Emotionen freien Lauf. „Ich danke Gott dafür, dass er mich mit diesem unglaublichen Talent gesegnet hat“, sagte der 2,11 m große Hüne, bevor er in Tränen ausbrach.

Nowitzki 2.0

Cool blieb hingegen, wie so oft in der vergangenen Saison, Luka Doncic. Der Spielmacher wuchs bei den Dallas Mavericks auf Anhieb zum Führungsspieler und damit ultimativen Nowitzki-Nachfolger. „Die Wahl Doncics zum besten Rookie kam schon überraschend, weil die Amerikaner nicht abschätzen konnten, wie gut er ist. Trotz seiner Erfolge in Europa war er ein unbeschriebenes Blatt in den USA gewesen“, erklärt Pöltl. Mit 19 wanderte der Laibacher als Europameister und dreifacher spanischer Meister mit Real Madrid in die USA aus.

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Überraschung

Insbesondere freut sich Pöltl für seinen ehemaligen Mitspieler Pascal Siakam, der als „Most Improved Player“ ausgezeichnet wurde – der im Vergleich zum Vorjahr am meisten verbesserte Spieler. „Hätte das jemand vor der Saison gesagt, hätte es niemand unterschrieben. Nach einer unglaublichen Saison ist das aber absolut verdient“, sagt der Wiener über den Toronto-Spieler, mit dem er noch befreundet ist. Übrigens, Siakam ist kein Europäer, sondern ein aus Kamerun stammender Afrikaner.