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Daviscup: Schwacher Auftritt von Melzer

Verkehrte Tenniswelt. Wer am Freitag die Ergebnisse in der Lotto-Arena richtig getippt hat, könnte Millionär sein. Das Duell um die Klassenzugehörigkeit in der Weltgruppe zwischen Belgien gegen Österreich steht nach dem ersten Tag 1:1. Gut. Das hätte jeder sagen können. Wären da nicht die Ergebnisse:

1. Spiel Xavier Malisse, Belgiens Nummer eins wirkte so, als wäre er direkt von einem zweiwöchigen Cluburlaub aus Belek zum Daviscup-Relegationsduell gekommen. Der 31-Jährige hat seit seinem großen Auftritt in Wimbledon, wo er unter anderem Jürgen Melzer keine Chance gelassen hatte, etwas an Gewicht gewonnen und an Wendigkeit verloren.

Gewiss, auch Andreas Haider-Maurer, Österreichs Nummer zwei auf dem Papier und auch in Antwerpen, hat schon auch dazu beigetragen, dass Österreich 1:0 in Führung ging. Der 24-jährige Waldviertler feierte vor einer 14-köpfigen Fangruppe aus Oberösterreich und 500 belgischen Fans seinen ersten Sieg beim zweiten Daviscup-Auftritt, weil er sehr gut servierte und stets offensiv agierte. "Es war gut, dass ich bei den Breakbällen aggressiv geblieben bin", sagt Haider-Maurer.

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2. Spiel Auch die zweite Partie verlief überraschend. Und erneut präsentierte sich der Favorit erschreckend schwach. Malisse hieß eben ein paar Stunden später Jürgen Melzer. Der 30-jährige Niederösterreicher musste sich nach fast vierstündiger Arbeit Steve Darcis, der Nummer 93 der Welt, mit 6:7, 7:6, 4:6 und 3:6 geschlagen geben.

Österreichs Nummer eins spielte aggressiv, war permanent am Netz zu sehen und punktete dort auch gegentlich. Aber fast 90 unerzwungene Fehler sind rekordverdächtig und zeigen vor allem: Melzer wirkt psychisch zumindest im Einzel nicht in der Verfassung des Vorjahres.

Gilbert Schaller hatte bei seiner Abschiedsvorstellung mit einem 1:1 nach dem ersten Tag gerechnet. "Nach dem Sieg von Haider-Maurer kann man damit nicht zufrieden sein", sagt
der scheidende Kapitän.

3. Spiel US-Open-Doppelchamp Melzer bekommt einen Tag Pause, dafür dürfen Oliver Marach und Alexander Peya im Doppel aufschlagen. Das Duo, das im Sommer in Hamburg den Titel holte, trifft auf das Gespann Ruben Bemelmans/Olivier Rochus. Und ist eigentlich der haushohe Favorit.

Aber: In der Lotto-Arena ist alles möglich...

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