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Daviscup: Österreich besiegt Belgien

So ein schöner Tag. Die Trommlerei und die Singerei haben sich ausgezahlt. 14 oberösterreichische Fans feierten mit Österreichs Daviscup-Team den Klassenerhalt in der Weltgruppe.

Jürgen Melzer machte am Sonntag den entscheidenden Schritt, der Rot-Weiß-Rot wieder unter die besten 16 Teams der Welt führte. Der 30-Jährige schlug Oliver Rochus, und Österreich damit Belgien in Antwerpen. Zum Drüberstreuen gewann Alexander Peya, der sonst nur noch Doppel spielt, das sinnlose letzte Einzel (Dead Rubber) gegen Ruben Bemelmans 6:4, 6:3 und sorgte für den letztlich deutlichen 4:1-Endstand.

Zaubertrank

Nach seiner Freitag-Niederlage gegen Steve Darcis hatte Jürgen Melzer eine Runde Bier ausgegeben und Besserung gelobt. Der Gerstensaft gab Kraft. Auch wenn die Belgier das Programm durcheinanderwirbelten und nicht Xavier Malisse, der den Diätplan nicht ganz eingehalten hat, sondern Oliver Rochus auf den giftgrünen Platz der Lotto-Arena stellten. Das 1,68-Meter-Männchen kann unscheinbar stark spielen, auch, weil es hinter dem Netz kaum zu sehen ist.

Melzer war's egal, nach seiner Freitag-Niederlage gegen Steve Darcis wuchs er wieder mit der Aufgabe und punktete immer wieder mit seinem Offensiv-Spiel. Der Aufschlag kam etwas besser als am Freitag, auch die Fehlerquote von der Grundlinie wurde zurückgeschraubt. Vor allem machte Melzer dieses Mal mehr Big Points, präsentierte sich mental besser als am Freitag.

Und was sagt Melzer über Melzer? "Ich habe viel riskiert und viel getroffen. Ich kann viel für das nächste Turnier mitnehmen." Auch für die Kollegen gibt es Lob: "Wir haben als Team gewonnen, jeder Einzelne von uns hat einen Punkt geholt." Beobachter Oliver Marach, der am Samstag im Doppel mit Peya für die Vorentscheidung gesorgt hatte, zitterte mit Melzer mit: "Ich schwitze mehr als beim Doppel."

Siegestrunken

Wen der Klassenerhalt noch freut, ist Gilbert Schaller. Er hat zwar nichts mehr davon, weil er das Amt des Daviscup-Kapitäns ab sofort wie angekündigt zurücklegt, aber ein Abschied kann ja nicht schöner sein: "Wir haben bewiesen, dass wir gegen gleich starke Teams auch auswärts sehr stark sind. Es ist ein wundervolles Gefühl, wir haben das Ziel erreicht."

Österreich spielt damit auch 2012 in der Weltgruppe - und kämpft um den
ersten Aufstieg ins Viertelfinale seit 1995. Auch unter Schallers Nachfolger, der bei den Erste-Bank-Open in Wien Ende Oktober präsentiert wird, wird es nicht einfach werden, da Österreich bei der Auslosung am Mittwoch nicht gesetzt ist. Topnationen wie die USA, Spanien, Serbien, Deutschland, Argentinien oder Frankreich könnten auf Österreich warten. Gegen die Deutschen hätte man von 10. bis 12. Februar sogar ein Heimspiel.

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