Wiener Austria beendet Altachs Siegesserie
Altach hat seit der letzten Volkszählung 6515 Einwohner. Nicht ganz Altach war am Sonntag im Happel-Stadion, 5120 kamen, um die Austria gegen den Tabellenführer zu sehen. Sie wurden Zeugen eines Sieges, bei dem die Gäste über weite Strecken sogar das bessere Team waren.
Austria-Trainer Thorsten Fink zeigte sich als Freund der Rotation und offenbarte, welches Spiel für ihn wirklich Bedeutung hat – nämlich jenes am kommenden Donnerstag in Trondheim, wo es um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League geht. Holzhauser, Grünwald, Kayode, Pires, Martschinko, Filipovic und Larsen durften ihre Körper schonen.
Schon in der vergangenen Saison hatte Fink sein Personal gegen Altach im Cup komplett gewechselt, damals stieg die Austria durch zwei Tore von Friesenbichler 2:1 auf. Auch diesmal sollte der Schachzug dank Friesenbichler aufgehen.
Gute Gäste
Altach spielte mehr als nur gefällig, anfangs sogar mit vermehrtem Ballbesitz. Mahop gab dabei mit Erfolg den Verteiler im Mittelfeld. Die umgestellte Austria musste sich erst finden, so der Eindruck, und kam mit der ersten gelungenen Aktion zur Führung. Kvasina brachte mit einem gewonnen Zweikampf Venuto in Position, dessen Flanke Tajouri per Kopf zum 1:0 verwertete (23.).
Es folgte ein flotteres Spiel, weil die Austria mit mehr Selbstvertrauen agierte und Altach sich nicht entmutigen ließ. Im Gegenteil, Oberlin hätte den Ausgleich erzielen müssen, scheiterte aber ebenso an Almer wie wenig später Netzer per Kopf. Immer wieder gelang es den Vorarlbergern, sich sehr leicht und mit Selbstbewusstsein in die gefährliche Zone zu kombinieren, während die Austria vor allem über die flotten Venuto und Tajouri ihr Glück suchte.
Glück hatte die Austria, als Mahop einem Tänzer gleich durch die Reihen lief, von De Paula im Strafraum gestoppt wurde, und der Schiedsrichter keinen Elfmeter pfiff.
Nach dem Wechsel beorderte Altach-Trainer Damir Canadi Mahop mehr in die Spitze zu Oberlin, um im Zentrum für mehr Power zu sorgen. Das Risiko wurde in der 57. Minute mit dem Ausgleich von Oberlin belohnt.
Effiziente Veilchen
Die Freude hielt nicht lange an, denn die Austria bediente sich einer Standardsituation, um wieder vorn zu liegen: Einen Eckball verwertete Friesenbichler, bis dahin im Spiel schwach, per Kopf zum 2:1, der Ball wurde von Mahop entscheidend abgefälscht. Wenig später legte er nach, als er ein Venuto-Zuspiel sehenswert mit links zum 3:1 abschloss (68.).
Trotz der Vorentscheidung der Partie steckte Altach nicht auf, sondern versuchte weiterhin mit spielerischen Kombinationen zurück ins Spiel zu finden. Vergeblich. Mit der Niederlage verlor Altach auch Platz eins, die Austria gewann vor allem an Selbstvertrauen vor dem so wichtigen Europacup-Spiel in Trondheim, wo man ein 2:1 verteidigen muss.
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 5.120, SR Jäger.
Torfolge: 1:0 (23.) Tajouri
1:1 (58.) Oberlin
2:1 (61.) Friesenbichler
3:1 (68.) Friesenbichler
Austria: Almer - De Paula, Windbichler, Rotpuller, Salamon - Serbest, Vukojevic - Tajouri, Kvasina (72. A. Grünwald), Venuto (71. Pires) - Friesenbichler (87. Kayode)
Altach: Lukse - Lienhart, Jäger (68. Ortiz), Netzer, Zech, Galvao - Salomon (72. Harrer), Ngwat-Mahop, Prokopic (79. Sakic) - Oberlin, Dovedan
Gelbe Karten: Serbest, Kayode bzw. keine