Sport/Bundesliga

ÖFB-Trainingslager: Sonnenschein bei Fodas Premiere

Es ist mittlerweile beschaulich geworden in Puerto Banus, dem noch nobleren Ort im Vergleich zum nahegelegenen Marbella, ohnehin schon Hotspot der High Society. Englische Pensionisten genießen nun die angenehmen 20 Grad ebendort, wo im Sommer englische Touristen und Neu- und Superreiche aus ganz Europa von einer Party zur nächsten eilen, um richtig viel Geld auszugeben. Man kann zwecks Erleichterung der Börse wählen zwischen Prada, Louis Vuitton und Dolce & Gabbana. In der richtig heißen Zeit streiten sich Ferraris, Porsches, Maseratis, Bentleys und Lamborghinis um die spärlichen Parkplätze am Hafen, wo aktuell immer noch eine Luxus-Jacht neben der anderen vor sich hinschaukelt.

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Der November vermittelt Ruhe und Stille. In genau diesem Ambiente möchte sich Österreichs Fußball-Nationalteam mit dem neuen Cheftrainer Franco Foda kennenlernen und vorbereiten auf künftige Aufgaben. Die erste Prüfung steht bekanntlich am 14. November gegen Uruguay im Wiener Happel-Stadion auf dem Programm.

Der erste Tag

Das noble Westin Golf Resort, Herberge des ÖFB-Trosses, liegt auf einem Hügel, englische Pensionisten schwingen dort gerne den Golfschläger. Gestern am frühen Abend bat Foda seine Schützlinge zum ersten Mal auf den nahegelegenen Trainingsplatz. Der Tag begann jedoch früh mit einer ersten Besprechung und der Planung der Trainingswoche. Gegen Mittag schon erkundete der Noch-Sturm-Trainer gemeinsam mit seinem Assistenten Imre Szabics und dem gut gelaunten Sportdirektor Peter Schöttel das Terrain im Marbella Football Center.

Gute Bedingungen

Vier Rasenplätze stehen zur Verfügung, auf einem wurde erst vor zwei Woche der Rasen angesät. Andreas Roldan, Chef des Centers, führte das Trainerteam über die Anlage und erklärte: "Es ist alles in gutem Zustand, an Details arbeiten wir noch, damit der ÖFB beste Bedingungen vorfindet. Weil das besonders wichtig ist, wenn man einen neuen Trainer hat."

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Bis zu 200 Fußballklubs reisen jährlich nach Marbella, um die guten Bedingungen für ein gelungenes Trainingslager zu nutzen. Aleksandar Dragovic, der als einziger schon am Sonntag mit der ÖFB-Spitze angereist war, kennt die Örtlichkeit wie seine Westentasche, war er doch mit seinem Ex-Verein Dynamo Kiew oft genug in die Sonne Andalusiens geflogen. "Wir haben uns hier wochenlang auf die ukrainische Liga vorbereitet."

Bekannt in Europa

Die Sportanlage erfreut sich jedenfalls großer Beliebtheit, die meiste Kundschaft reist aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Russland an. "Der gute Ruf lockt natürlich Klubs an", meint Roldan nicht unzufrieden. "Das Klima ist zu dieser Jahreszeit perfekt für Fußball, die Sonne hilft dabei, dass man kurzfristig auch einen neuen Platz anlegen kann." Franco Foda hatte genug gesehen und begrüßte anschließend im Hotel die ersten Spieler, die aus ganz Europa eintrudelten.

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Einer der ersten neben Dragovic war Augsburg-Legionär Kevin Danso, der die Zeit gleich für ein Fotoshooting nutzte – denn ÖFB-Ausrüster Puma stellte gestern Nachmittag ganz offiziell das neue Trikot der Nationalmannschaft vor.

(aus Puerto Banus)