Sport/Bundesliga

Martschinko: Dem Opfer blühen Konsequenzen

Es war die Nacht von Montag auf Dienstag, 4.20 Uhr in der Früh im steirischen Gleisdorf. Austria-Verteidiger Christoph Martschinko befand sich auf dem Weg von einem Lokal zum Taxistand, als er von einem Unbekannten attackiert und niedergeschlagen wurde. Er trug dabei einen Augenhöhlenbruch davon. Die Ermittlungen laufen, Videokameras der Umgebung werden ausgewertet.

So steht es im Polizei-Protokoll, das auch Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt vorliegt. Demnach war Martschinko ein Opfer, der Unbekannte ergriff sofort die Flucht. Als die Polizei eintraf, befand sich der Austrianer schon im Rettungswagen. Er wurde im Krankenhaus stationär behandelt und später in häusliche Pflege entlassen. Derzeit weilt Martschinko daheim in der Steiermark; ob die Verletzung operiert werden muss, soll mit weiteren Untersuchungen abgeklärt werden.

Konsequenzen

Ein pikantes Detail in der Causa ist, dass bei der Austria am Dienstagnachmittag ein Training auf dem Programm stand. Wohlfahrt spricht Klartext: "Er wird sich dafür verantworten müssen. Laut Polizeibericht gab es von seiner Seite keinen Tatbestand." Martschinko soll weder provokant noch aggressiv gewesen sein, sagt Wohlfahrt. "Aber das entschuldigt natürlich nicht die Uhrzeit, wenn am selben Tag ein Training ist."

Am Montag hatten die Austrianer einen freien Tag, am Abend wurde angeblich der Geburtstag eines Kollegen von Martschinko gefeiert. Ein an diesem Tag üblicher Treffpunkt in Gleisdorf ist das Lokal "Rossini", das an jedem Montag mit dem Event "Special Signorita Monday" lockt.

Die Austria-Spitze wartet nun die weiteren polizeilichen Ermittlungen ab, ehe man sich mit Christoph Martschinko in der kommenden Woche an einen Tisch setzt, um die Causa und wohl auch die Art der Strafe zu besprechen. Grundsätzlich ist in jedem Spielervertrag ein klarer Strafenkatalog beinhaltet, wie AG-Vorstand Markus Kraetschmer bestätigt.

Saisonende

Ebenso wie Wohlfahrt hält er fest, dass Martschinko in dieser Causa das Opfer sei.

Man stößt sich allerdings an der fortgeschrittenen Stunde, als der Zwischenfall geschah. Trainer Thorsten Fink muss jedenfalls für die restlichen Spiele gegen Ried, Wolfsberg, Salzburg und die Admira auf den linken Verteidiger verzichten. Für den 23-Jährigen wird wohl Thomas Salamon einspringen.