Admira trotz Niederlage fix im Europacup
Admira heißt der Sieger der letzten Runde in der heimischen Fußball-Bundesliga. Die Südstädter unterlagen zwar zum Saisonabschluss vor eigenem Publikum Rapid 1:3, konnten aber dennoch ihren vierten Tabellenplatz, der zu einer Teilnahme am Europacup berechtigt, verteidigen. Der einzige Konkurrent Sturm verlor nämlich bei der Wiener Austria 0:3 und spielt in der kommenden Saison definitiv nicht international.
Für Vizemeister Rapid endete durch Treffer von Louis Schaub (12.), Stefan Schwab (62.) und Mario Sonnleitner (85.) beziehungsweise Lukas Grozurek (87.) eine durchwachsene Spielzeit mit einem versöhnlichen Resultat. Der Sieg in der Südstadt bedeutete den ersten vollen Erfolg gegen die Niederösterreicher nach fünf erfolglosen Versuchen und zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge.
Rapid dominierte von Beginn an
Dass es für die ohne Kapitän Steffen Hofmann (Knieblessur) angetretenen Hütteldorfer diesmal zu drei Punkten gegen den Angstgegner reichte, zeichnete sich schon früh ab. Rapid dominierte von Beginn an und wurde in der 4. MInute erstmals gefährlich, als Schaub aus guter Position verzog. Vier Minuten später rettete Thomas Ebner nach Querpass von Schaub gerade noch vor Florian Kainz, in der 12. Minute aber gingen die Gäste in Führung - eine Hereingabe von Kainz verwertete Schaub ohne Mühe.
Auch danach blieb Rapid am Drücker, agierte jedoch nicht mehr so zwingend wie in der Anfangsphase. Von der Admira war mit Ausnahme eines Schlenzers von Maximilian Sax neben das Kreuzeck (14.) wenig bis gar nichts zu sehen.
In der zweiten Hälfte verstärkten die Hausherren vorerst ihre Offensivbemühungen, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Rapid blieb gefährlicher und sorgte in der 62. Minute für die Vorentscheidung, als Ex-Admiraner Schwab einen Eckball von Kainz per Kopf versenkte. Praktisch eine Kopie dieses Tores war das 3:0 für Rapid - diesmal war Sonnleitner nach Corner von Kainz erfolgreich.
Rapid-Goalie Tobias Knoflach musste in Abwesenheit des angeschlagenen Stammkeepers Richard Strebinger kein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Beim Ehrentor durch einen sehenswerten Weitschuss von Grozurek in der 87. Minute war der Schlussmann machtlos.
Chance auf den Cup-Sieg
Aufgrund der fixierten Europacup-Teilnahme ließ sich für die Admiraner die Niederlage im letzten Liga-Match mit Ernst Baumeister als offiziellen Cheftrainer leichter verschmerzen, zumal auch noch die Chance auf den Cuptitel lebt. Die bisher letzte Trophäe holte der Klub 1966, als man das Double gewann.
Einige Spieler von damals, darunter Anton Herzog, Vater von Andreas Herzog, wurden schon vor dem Anpfiff der Rapid-Partie gefeiert. Applaus gab es auch für Christoph Schößwendter und Rene Schicker, die den Klub mit Saisonende verlassen. Schößwendter unterschrieb bereits bei Rapid.
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 5.487, SR Ouschan
Tore:
0:1 (12.) Schaub
0:2 (62.) Schwab
0:3 (85.) Sonnleitner
1:3 (87.) Grozurek
Admira: Siebenhandl - Ebner (46. Zwierschitz), Lackner, Wostry, Pavic - Knasmüllner (81. Malicsek), Toth - Bajrami, Spiridonovic, Sax (46. Grozurek) - Monschein
Rapid: Knoflach - Pavelic, Sonnleitner, Grahovac, Schrammel - Nutz, Schwab - Schaub (87. Kovacec), Tomi (63. Alar), F. Kainz - Jelic (74. Kuen)
Gelbe Karten: Lackner bzw. keine
Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Rapid hat taktisch sehr gut gespielt, das schnelle 1:0 ist ihnen entgegengekommen. Einige unsere Spieler haben mit dem Druck nicht ganz umgehen können. Zum Glück war aber auf meine 'Veilchen' Verlass und wir sind in Europacup. Aber im Cupfinale ist eine Steigerung dringend nötig. Wir haben unser erstes Ziel, die Europacup-Teilnahme, erreicht, jetzt müssen wir im Cupfinale keinen Rucksack tragen. In diesem Spiel könnten wir unsere super Saison krönen."
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Ich bin sehr froh, dass wir endlich wieder in der Südstadt gewonnen haben. Es war ein interessantes Spiel, der Druck lag bei der Admira. Es war quasi das letzte Aufgebot von uns. Unser einziges Problem heute war die Chancenauswertung, aber das verfolgt uns schon die ganze Saison. Wir hatten heute den Vorteil, dass wir nicht gewinnen mussten. Das war die erfolgreichste Saison in meiner Trainerkarriere und auch die erfolgreichste von Rapid in den letzten Jahren."