Sport/Bundesliga

Austria schlägt Ried nach schwachem Start

Geschlossene Gesellschaft. Das hätte vor den Toren des Happel-Stadion stehen können. Die Austria empfing die SV Ried, dem Ruf folgten 6274 Zuschauer. Der Austrianer per se ist eben ein Feinspitz, und Ried war nur die Vorspeise für das Festmahl, das am Donnerstag in der Europa League gegen Astra Giurgiu folgt.

Nicht einmal die Besten ihrer Zunft kommen immer gut aus den Startblöcken. Usain Bolt zum Beispiel, der die Grundlage seiner Sprintsiege sicher nicht gleich auf den ersten der 100 Meter legt. Die ersten 60 der 90 Minuten tat sich nicht viel. Die Austria war wie so oft um aktive Gestaltung des Spiels bemüht, die Oberösterreicher verbarrikadierten ihr Tor nicht, wollten ihrerseits auch teilhaben an der Unterhaltung. Man spielte also vor sich hin, ohne aber das jeweils gegnerische Tor ernsthaft zu gefährden. Die Austria konnte zwischenzeitlich gar 80 Prozent Ballbesitz vorweisen, sich darum aber nichts kaufen.

Schwache Hälfte

Dafür leitete Mittelfeld-Stratege Holzhauser mit einem wunderschön lässigen Haken an der Mittellinie die erste Rieder Chance ein, Elsneg konnte den Konter nicht positiv finalisieren. Ansonsten erinnerte die erste Hälfte an die zwei Hälften von vergangenem Dienstag zwischen Österreich und der Slowakei. Der Geist der überschaubaren Fußball-Kunst spukte noch im Oval herum.

Ungenauigkeiten der Austria hätten die Rieder durchaus zur Führung ausnützen können, wären die Gäste ebenfalls konzentrierter zu Werke gegangen. So ging eine grausam anzusehende erste Hälfte zu Ende.

Abschluss als Rieder Schwäche

Die Austria hatte auch nach dem Wechsel zunächst Glück, dass Ried mit den Möglichkeiten fahrlässig umging. Nach einem katastrophalen Fehler von Martschinko scheiterte Möschl an Goalie Hadzikic. Pech hatte dagegen Grünwald mit einem Kopfball, die bis dahin beste Chance in Violett (56.).

Und wenn dem Spiel nichts Zählbares entspringt, muss man sich eben einer Standard-Situation bedienen, bekanntlich eine Stärke der Austria. Grünwald sorgte mit einem sehenswerten Freistoß für die 1:0-Führung (63.), die die Austria auch nicht mehr verspielte. Weil der unberechenbare und somit gefährliche Kayode (allerdings in Abseits-Position) zehn Minuten später auf 2:0 erhöhte.

Schwung hatte man holen wollen für die kommenden Aufgaben, eine neue Siegesserie starten. Gewonnen hat die Austria, gegen Giurgiu braucht es jedoch von Beginn an mehr Elan, will man mit einem vollen Erfolg den möglichen Aufsteig in die K.o.-Phase der Europa League realisieren.

Happel-Stadion, SR Hameter

Tor: 1:0 Grünwald (63.), 2:0 Kayode (74.)

Austria: Hadzikic - Larsen, Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Serbest, Holzhauser (82. Prokop) - Venuto (90. Tajouri), Grünwald, Pires - Kayode (87. Friesenbichler)

Ried: Gebauer - Bergmann, Reifeltshammer, Prada, Chessa - Ziegl, Zulj (79. Nutz) - Möschl, Elsneg (75. Egho), Honsak (75. Walch) - Ademi

Gelbe Karten: Serbest (38.), Rotpuller (58.) bzw. Zulj (31.)