Altach siegt dank Zivotic-Doppelpack
Der SCR Altach bleibt in der Fußball-Bundesliga auch nach der siebenten Runde erster Verfolger von Tabellenführer Sturm Graz. Die Vorarlberger setzten sich am Samstag zu Hause gegen den SV Mattersburg verdient 2:1 (0:0) durch und liegen nach dem fünften Saisonsieg nur einen Punkt zurück. Matchwinner war Nikola Zivotic, der 20-jährige "Joker" entschied die Partie mit einem Doppelschlag (78., 84.).
Die Altacher wahrten damit ihre makellose Bilanz in der Cashpoint Arena, feierten dort im vierten Spiel den vierten Sieg. Nach zwei Niederlagen zuletzt gegen die Wiener Austria und Sturm Graz (jeweils 1:3) gelang im eigenen Stadion die Rückkehr auf die Siegerstraße.
Den Burgenländern gelang in der Nachspielzeit durch Michael Perlak (93./Elfmeter) nur Ergebniskosmetik, sie gingen auch im dritten Saisonauswärtsspiel als Verlierer vom Platz. Mit weiter nur vier Punkten steckt die Truppe von Trainer Ivica Vastic weiter tief im Tabellenkeller, nur aufgrund der gleichzeitigen 2:3-Niederlage von Neo-Schlusslicht SKN St. Pölten gegen Ried blieb ihr die "Rote Laterne" aufgrund des besseren Torverhältnisses erspart.
Erste Halbzeit ohne Höhepunkte
Vor der Pause wurde den Zuschauern im Ländle nur absolute Magerkost geboten. Beide Mannschaften waren vordergründig auf defensive Stabilität konzentriert, gingen kein Risiko ein. Je zweimal kamen sie trotzdem einem Torerfolg nahe. Dimitri Oberlin scheiterte an Mattersburg-Goalie Markus Kuster (12.) und setzte einen Abschluss etwas leichtfertig drüber, nachdem Kuster einen Dovedan-Schuss pariert gehabt hatte (32.).
Für die Gäste gab es durch die verletzungsbedingten Ausfälle von Nedeljko Malic (15.) und Thorsten Röcher (27.) in seinem 100. Ligaspiel schon früh personelle Probleme, gefährlich wurden sie bei Schüssen von Patrick Farkas (34.) und Geburtstagskind Mario Grgic (44.).
Drei Tore in der Schlussviertelstunde
Nach dem Seitenwechsel machten die Altacher deutlich mehr Dampf, Oberlin traf aus schwieriger Position nach einem Stanglpass das Tor nicht (55.). Entscheidend war am Ende das "Goldene Händchen" von Damir Canadi, der durch die Einwechslungen von Andreas Lienhart und Zivotic für frischen Wind sorgte. Zivotic deutete schon unmittelbar nach seiner Einwechslung per Kopf seine Gefährlichkeit an (73.). Fünf Minuten später durfte er dann jubeln. Nach Lienhart-Flanke war der Offensivspieler per Kopf zur Stelle.
Altach, Cashpoint Arena, 4.783 Zuschauer, SR Muckenhammer.
Tore: 1:0 (78.) Zivotic, 2:0 (84.) Zivotic, 2:1 (94.) Perlak (Elfmeter)
Altach: Lukse - Sakic (63. Lienhart), Jäger, Ortiz, Zech, Galvao - Prokopic (68. Lüchinger), Netzer, Ngwat-Mahop - Dovedan (73. Zivotic), Oberlin
Mattersburg: Kuster - Höller, Malic (15. Rath), Mahrer, Maksimenko - Sprangler, Jano - Farkas, Grgic (64. Perlak), Röcher (27. Ertlthaler) - Templ
Gelb-Rote Karte: Galvao (93./Foul)
Gelbe Karten: Keine bzw. Sprangler, Rath
Damir Canadi (Altach-Trainer): "Die Mannschaft hat den Spielplan hundertprozentig umgesetzt. Es war der Plan, dass Sakic vor allem die Gefährlichkeit von Röcher in den Griff bekommt, das ist in der ersten Hälfte sehr gut gelungen. Mitte der zweiten Hälfte habe ich reagiert und mit Lienhart mehr Power nach vorne ins Spiel gebracht. Letztendlich war die erste Hälfte schon so, dass wir zwei Hochkaräter verpasst haben und im Umschaltspiel zu wenig spritzig waren. Nach 90 Minuten bin ich völlig zufrieden. Was mich aber wirklich ärgert, ist der Elfmeter und die Gelb-Rote Karte in der Nachspielzeit."
Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "In der ersten Hälfte habe ich drei gute Möglichkeiten von uns gesehen, da haben wir es verabsäumt, mehr daraus zu machen. Leider haben wir heute dreimal verletzungsbedingt wechseln müssen, wir hatten damit taktisch keine Möglichkeiten. Bei Altach war das ganz anders, die Spieler von der Bank haben den Unterschied ausgemacht. Es war eigentlich eine Pattpartie ohne viele Höhepunkte, natürlich sind wir enttäuscht. Die Mannschaft ist es gewohnt, mit Druck umzugehen, genauso wie ich. Wir wissen, dass jedes Spiel schwierig wird, aber wir werden wieder aufstehen."