Remis zwischen St. Pölten und Rapid
Von Alexander Huber
Erstmals in der Bundesliga war die NV-Arena mit 8000 Zuschauern ausverkauft. Die Sympathien für die Klubs waren ungefähr 50:50 verteilt. Ältere Semester erinnerten sich an glorreiche St. Pöltner Siege, der Vorgängerklub VSE hat von elf Heimspielen gegen Rapid nur eines (1989 ) verloren. Auch der SKN hielt bei der Premiere gut mit. Am Ende gab es eine verdiente Punkteteilung und für die Wiener bereits das vierte Remis. Zu wenig für die Titelansprüche.
Rapid startete wie seit Jahren gewohnt in Auswärtsspielen gegen Außenseiter: ruhig, auf Ballkontrolle aus, aber ohne den nötigen Nachdruck. Taktgeber Ivan Mocinic saß nur auf der Bank.
Dass die Hütteldorfer auf dem bewusst stumpf gehaltenen Rasen Probleme hatten, schnell zu kombinieren, überraschte nicht. Die fehlende Präzision bei den vielen Standardsituationen hingegen schon. Deswegen gab es vorerst nur einen gefährlichen Angriff. Ein Kopfball von Christoph Schösswendter fiel zu schwach aus (26.).
Warmgelaufen
Erst als sich Stefan Schwab gegen den starken Manuel Martic etwas besser befreien konnte, lief es runder. Die beste Chance leitete Schwab ein, Louis Schaub vergab den Stanglpass aus kurzer Distanz (36.).
Weil Schaub direkt nach Wiederbeginn die Vorentscheidung vergab, blieb es spannend. Auch beim Ausgleich war eine Hand im Spiel. Nach einem Freistoß gewannen Daniel Segovia und Hartl ihre Kopfballduelle, Christopher Dibon "klärte" mit der Hand, Marco Petrovic staubte zum 1:1 nach 59 Minuten ab.
Bemühte Schlussphase ohne Erfolg
Das Spiel wurde offener, der neue SKN-Stürmer Alhassane Keita hatte die Führung am Fuß, auf der Gegenseite hielt Christoph Riegler nach der schönsten Rapid-Aktion gegen Schaub (77.).
Im Finish durfte der auch von allen Zuschauern begeistert empfangene Ex-Rapidler Andreas Dober mitwirken. Zum Gegenspieler wurde Kelvin Arase. Der 17-jährige Joker hat vorerst den Kaderplatz von Arnor Traustason erkämpft.
Den Rest der starken Ersatzbank rund um Steffen Hofmann ließ Trainer Mike Büskens lediglich aufwärmen. Zu sehen gab es noch eine Top-Chance: Dibon köpfelte aus drei Metern wieder weg vom Tor (93.).
Bundesliga, 9. Runde
St. Pölten, NV-Arena, 8.000 Zuschauer, SR San (SUI)
Tore: 0:1 Joelinton (45+3, E), 1:1 Petrovic (59.)
St. Pölten: Riegler - Stec, Petrovic, Huber, Parvulescu - Perchtold, Hartl (80. Dober), Schütz, Martic (92. Grasegger) - Keita, Segovia (83. Luckassen)
Rapid: Strebinger - Pavelic, Dibon, Schößwendter, Schrammel - Grahovac, Schwab - Schaub, Szanto (78. Arase), Murg - Joelinton
Gelbe Karten: Stec (29.), Petrovic (74.) bzw. Schwab (13.)
Karl Daxbacher (Trainer St. Pölten): "Unser Matchplan ist aufgegangen. Wir haben Rapid spielen lassen und versucht, mit langen Bällen zu arbeiten und in der Defensive nichts zu riskieren. Der Punkt geht in Ordnung."
Mike Büskens (Trainer Rapid): "Wir hatten vor, drei Punkte mitzunehmen, wir konnten den Ball aber nicht richtig zirkulieren lassen. Wir haben etwas die Kontrolle verloren. Letztendlich können wir nicht zufrieden sein. Wir haben uns im ersten Viertel den einen oder anderen Punkt mehr erhofft."