Sport

Manny Pacquiaos vermeintlich letzter Kampf

Er gilt als weltbester Boxer. Er ist der einzige Profi überhaupt, der in acht verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister wurde. Er gehört zu den bestbezahlten Sportlern der Welt. Über ihn wurden Filme gedreht. Sein Antlitz ziert Postmarken. Und dennoch löst der Name Manny Pacquiao, im Gegensatz zu dem von Muhammad Ali dessen Erfolge sich bei weitem nicht mit den von Pacquiao messen lassen können, keine Bewunderungsstürme aus - ausgenommen, man sei ein ausgewiesener Box-Experte oder aber ein Filipino.

Manny Pacquiao ist eine lebende Legende. Doch auch Legenden haben ihre schlechten Tage. So einen erwischte der 34-jährige Filipino am 8. Dezember vergangenen Jahres. Schauplatz des vierten Kampfes zwischen Pacquiao und seinem großen mexikanischen Widersachers Juan Manuel Marquez war die MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, der entscheidende Schlag fiel in der letzten Sekunde der sechsten Runde. Mit der Rechten traf Marquez den Unterkiefer seines Gegners, der darauf wie vom Blitz getroffen - nicht zum ersten Mal an diesem Abend - zu Boden ging und den allerersten Knock Out seiner bereits 17-jährigen Karriere hinnehmen musste.

"Den Schlag hatte ich nicht erwartet", gestand der sichtlich geschockte Pacquiao nach dem Kampf. Der K.o. löste eine Welle der Spekulationen aus, die meisten drehten sich um das mögliche Karriereende des Pacmans, dem bereits vor dem vierten Duell mit Marquez vorgeworfen worden war, er würde nur leichte Gegner aussuchen.

Manny will's allen zeigen

"Ich habe keinen leichten Gegner ausgewählt, damit die Leute nicht denken, dass meine Karriere als Boxer dem Ende naht", wehrt sich der in seiner Heimat als Politiker agierende Filipino vor dem Kampf gegen den US-Amerikaner Brandon Rios, der am Samstag in Macau (China) steigt. "Was ich zu tun habe? Ich werde Pacquiao schlagen müssen. Vielleicht wird er danach zurücktreten müssen, doch diese Entscheidung überlasse ich ihm", erklärt der 27-jährige Rios seine Mission.

Der Druck liegt zweifelsohne beim Abgeordneten des philippinischen Kongresses, wenn auch sein Promoter Bob Arum nicht daran glaubt, dass eine Niederlage nicht das Ende von Pacquiaos Box-Karriere bedeuten würde. Sein Trainer Freddie soll ihm allerdings im Falle einer Niederlage zum Rücktritt geraten haben.

Der Kampf in Macau findet zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt statt, vielleicht würde aber ein Sieg, wenn auch nur im Ring, dem arg gebeutelten philippinische Volk gut tun.

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