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Huber/Seidl erstmals im EM-Achtelfinale

Die Stimmung im Centre-Court von Klagenfurt stieg Freitagmittag parallel mit der Temperatur. Mehr als 50 Grad wurden auf dem Sand gemessen, auf dem die Lokalmatadore Alexander Huber und Robin Seidl den 8000 Fans ordentlich einheizten. Im letzten Gruppenspiel fertigten sie die polnischen Unter-21-Weltmeister Michal Kadziola und Jakub Szalankiewicz mit 2:0 (14, 19) ab, sind Gruppensieger und spielen heute erstmals in einem EM-Achtelfinale.

Alexander Huber war begeistert: „Ich habe schon vor dem Turnier gesagt, dass wir heuer erstmals in Klagenfurt am Samstag noch dabei sein werden.“ Die Hitze habe sie nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil: „Mir taugt das. Robin hat sicher 50-, 60-mal am Netz springen müssen. Man hat gesehen, dass wir voll fit sind.“

Seidl, der mit vier Blockpunkten im zweiten Satz für die Entscheidung sorgte, sagte glücklich: „Unser Traum kann Realität werden. Die Fans haben uns schon am ersten Tag gefeiert, als wären wir Europameister.“ Zumindest Rang neun ist den Kärntnern schon sicher.
Erfolgslauf

Doris und Stefanie Schwaiger waren schon am Freitag die einzigen Österreicherinnen im Einsatz. Im Achtelfinale gewannen die beiden gegen die Deutschen Karla Borger/Elena Kiesling souverän 2:0 (16, 18). Damit sicherten sich die Medaillenhoffnungen zumindest Rang fünf.

Clemens Doppler, der sich am Donnerstag am Centre-Court das Kreuzband gerissen hatte, gab bekannt, dass sein Partner Alexander Horst in dieser Saison bei ausgesuchten Turnieren noch mit einem anderen Spieler antreten werde. Favorit ist der Burgenländer Lorenz Petutschnig, 20 Jahre jung und 2,03 Meter groß. „Wir haben aber noch nicht gesprochen. Das passiert erst nach der EM“, stellte Horst klar. Richtig verkraftet hat Doppler seine Verletzung noch nicht: „Ich würde am liebsten jeden Sessel, den ich sehe, an die Wand dreschen.“ Operiert wird er Mitte kommender Woche. „Im Oktober möchte ich mit dem Sandtraining beginnen.“ Zur Vorbereitung für die Saison 2014 sind Horst und Doppler wieder vereint.

Mit Thomas Kunert/Lorenz Petutschnig zog ein zweites österreichisches Team sensationell in das Achtelfinale ein. Das Wildcard-Team besiegte die dreifachen Europameister Richard Schuil/Reinder Nummerdor am Freitagabend 2:0 (29,13). Die bereits in der Gruppenphase mit zwei Siegen überraschenden Youngsters bekommen es am Samstag nun mit den Spaniern Pablo Herrera Allepuz/Adrian Gavira zu tun.

Der 20-jährige Burgenländer Petutschnig rang nach dem Sieg gegen die 40- bzw. 36-jährigen niederländischen Altmeister um Worte. "Das war mit Abstand das Beste, was wir jemals gespielt haben. Besser geht es nicht. Unglaublich. Ohne Worte." Sein um vier Jahre älterer Partner aus Wien rechnet sich auch gegen die spanischen Routiniers etwas aus. "Mit noch einmal so einer Leistung ist alles möglich."