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BC Viennas Heimsieg zur Halleneinweihung

Fast beschaulich sieht er aus, der graue Pavillon mit den Bäumen davor und dem kleinen Tondächlein an der Spitze. Wären da nicht die vielen Menschen, die an diesem lauen Herbstabend die Stufen hinauf in das Gebäude nehmen, die zwei weißen LKWs vor dem Eingang und natürlich die Musik, die aus dem Inneren wummert – es könnte ein ganz gewöhnlicher Montagabend in Favoriten sein.

Ist es aber nicht. Weiht doch BC Vienna gegen Traiskirchen an diesem Montag seine neue Basketball-Halle ein und beendet damit endgültig das Kapitel der Behelfsunterkunft Stadthalle. „Woll’ ma uns nicht zuerst einen Platz suchen?“, sagt ein junger Mann im grünen Kapuzenpulli zu seinem Freund mit der kurzgeschorenen Frisur, der auf die Getränkeausgabe zusteuert. „Na gut“, sagt der und stellt zehn Sekunden später fest, dass die Eile seines Kollegen völlig umsonst war.

30 Minuten vor Anpfiff sind im achteckigen Pavillon, der seit der Renovierung Admiral Dome heißt, noch viele Plätze frei. Die Schuhe der Spieler, die sich gerade aufwärmen, quietschen über das nagelneue Parkett. Nicht nur die Zuschauer, die die Halle betreten, auch die Sportler sehen neugierig in die Runde.

Gelungener Aufputz

„Eine wunderschöne Halle“, sagt Neno Asceric. Der ehemalige Teamchef und Ex-Trainer der Wiener scheint vom neuen Ort des Basketball-Geschehens überzeugt. Neuer Holzboden, neue Körbe, neue Sitze, grelles Neonlicht und ein DJ-Pult. Nur die alte Holzdecke erinnert noch an die ehemalige Heimstätte der hotVolleys, das Budocenter. Noch ist nicht alles eingespielt. Zusätzliche Tische für Journalisten und Fotografen werden herbeigetragen. Klub-Manager Petar Stazic-Strbac weist noch einer der Cheerleaderinnen den richtigen Weg.

Um 19.05 Uhr beginnt es dann mit dem Anpfiff: das neue Kapitel der Vereinsgeschichte. Die rund 800 Zuschauer, die gekommen sind, bekommen eine flotte Partie zu sehen. Die Stimmung ist gut, auch bei den zahlreichen Traiskirchen-Fans in der Halle. Als die Wiener die sicher geglaubte Partie trotzdem fast noch aus der Hand geben, hält es keinen Zuschauer mehr auf dem Sitz. Am Ende macht BC Vienna mit dem zweiten Saisonerfolg (85:82) aber den Eröffnungstag perfekt.

„Es war ein überwältigendes Gefühl“, sagte Stjepan Stazic, der in der zweiten Hälfte im Dauereinsatz war, nach der Zitterpartie. Auch sein Bruder, Klub-Manger Petar, war mit der Heimpremiere vollauf zufrieden: „Der zweite Traum ist in Erfüllung gegangen.“ Der erste war der Meistertitel 2013.