Bart-Rasur verweigert: Kurioser Skandal um Basketball-Schiedsrichter
Die Basketball-Euroleague wird von einem kuriosen Skandal überschattet. Der deutsche Schiedsrichter Benjamin Barth hat in Europas höchster Klubliga offenbar keine Spiele mehr zugeteilt bekommen, weil er seinen Bart nicht abrasieren wollte. Das erzählte der 43-Jährige der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und dokumentierte den Vorfall mit Chatprotokollen vom Herbst 2021. Demnach soll der Schiedsrichter-Chef der Euroleague, Richard Stokes, ihn zur Rasur aufgefordert haben.
"Stokes erklärte mir, dass Headcoaches und Sportdirektoren Bärte nicht mögen und sich darüber beschweren würden", sagte Barth der FAZ. Der Deutsche weigerte sich auch nach mehrmaliger Aufforderung, seinen Bart abzurasieren. "Ich verstehe nicht, was das soll. Was für einen Unterschied macht es, ob ich mich rasiere oder nicht? Das ist eine Form von Diskriminierung. So gern ich Euroleague pfeifen würde, das kann ich nicht akzeptieren", begründete der Münchner Referee seine Entscheidung. In der Euroleague kam er fortan nicht mehr zum Einsatz.
Euroleague bedauert Vorfall
Barth schaltete Juristen ein und drohte der Liga, an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Deutsche sagte, ihm gehe es nun nicht mehr um sich selbst, sondern dass es solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr gebe. "Ob sich die Organisation wirklich ändert, muss man sehen. Aber es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit von diesem Vorgang weiß", schilderte Barth.
Die Euroleague bedauerte am Dienstag den Vorfall. "Die Empfehlung an Herrn Barth, keinen Bart zu tragen, war ein Fehler. Die Entschuldigung der Euroleague Basketball wurde im April 2022 von ihm angenommen", hieß es in einem Statement. Barth sei zudem informiert worden, dass die Euroleague zukünftig keinerlei solcher Maßnahmen mehr vornehmen werde.