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Kein Happy End: Thiem verpasst Triumph bei ATP Finals

Wenn es darum geht, Sportgeschichte zu schreiben, ist Dominic Thiem längst federführend. Der Niederösterreicher hätte am Sonntag ein weiteres Kapitel aus der Rubrik Tennismärchen hinzufügen können. Viel hat nicht gefehlt zum größten rot-weiß-roten Tenniserfolg seit 1995, seit Thomas Muster die French Open gewann.

Dominic Thiem verlor das Endspiel des ATP-Finales in London gegen den phasenweise groß aufspielenden Griechen Stefanos Tsitsipas 7:6, 2:6 und 6:7.

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Thiem hatte zuvor ein großartiges Turnier abgeliefert, bewiesen, dass er mental zu den stärksten Spielern auf der Tour zählt. Nur dieses eine Tie-Break, nur diese paar Punkte fehlten zum großen Triumph. Jedoch sei gesagt, dass der ebenfalls abgebrühte 21-Jährige insgesamt im ganzen Spiel um 17 Punkte mehr machte.

Dennoch: Dass Thiem umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro verdiente, wird dem gemeinen Tennis-Fan im Lande zwar egal sein, dass er längst einen Tennis-Boom ausgelöst hat, sehen nun auch die größten Zweifler.

Thiem zeigte zunächst vor den Augen zahlreicher österreichischer Fans und seinen Eltern Karin und Wolfgang, warum er im Verlauf dieser Finals die meisten Breakbälle abgewehrt hat. In den entscheidenden, brenzligen Situationen blieb der Niederösterreicher ruhig. Vor allem als er beim Stand von 3:4 plötzlich zwei Breakbälle gegen sich hatte. Einem Ass ließ er einen schönen Volley folgen, Thiem blieb im Match.

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Abgebrüht

Allerdings hatte kurz zuvor der variantenreiche Tsitsipas, der für 21 Jahre sehr reif wirkte, ebenfalls zwei Breakbälle famos abgewehrt. Tatsächlich kam bei Thiem aber am Sonntag der erste Aufschlag öfter. Wenn Thiem musste, war er voll da. Irgendwie logisch, dass sich die beiden Herren im Tie-Break wiederfanden. Auch dort wurde es eng, aber nur kurz: Thiem zeigte sich in der Entscheidung nervenstark.

Dann wendete sich das Blatt. Tsitsipas war nun „on fire“, wie Servus-TV-Experte Alexander Antonitsch oft und sehr gerne sagt. Thiem gab bei einem raschen 0:4-Rückstand den Satz zwar in Gedanken zwar ab, wollte sich aber mit zwei Games den Vorteil verschaffen, im dritten Satz mit dem Service zu beginnen. Und er tat dies beinahe wieder mit einem Misserfolg. Thiem blieb aber dieses Mal cool und wehrte einen Breakball ab. Im zweiten Aufschlagspiel gelang aber Tsitsipas, in dieser Phase der klar bessere Spieler auf dem Court, das Break. Der Athener brachte seine Aufschlagspiele locker durch.

Die Entscheidung

Bis zum 3:2, dann fing der Grieche an, nachzudenken. Und verhaute sein Service-Spiel komplett. Alles wieder offen, weil am Ende wieder beide Spieler voll da waren.

Im Tie-Break lag Thiem wie schon im Gruppenspiel gegen Novak Djokovic im Tie-Break des Entscheidungssatz 1:4 hinten – und wieder kam Thiem kurz heran, am Ende entschied aber ein Mini-Break zugunsten des 21-Jährigen, der damit für den größten griechischen Erfolg in der Tennis-Geschichte sorgte.

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Dennoch darf Thiem, der das Jahr als Nummer vier abschließt, nach seiner besten Saison erfolgreich bilanzieren. Dass er am Jahresende noch frisch wirkt, hat weniger gute Gründe. Der Lichtenwörther war während der US Open krank. „Da konnte ich länger nichts machen, den Körper schonen und war deshalb im Finish ausgeruhter.“

Die Liste der Überraschungssieger beim ATP-Finale ist damit länger geworden. 2017 gewann der Bulgare Grigor Dimitrov, im Vorjahr der Deutsche Alexander Zverev.