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Finale vor 40.000 Fans: Die Vikings holen zum großen Wurf aus

Mehr als 40.000 Fans in der Arena auf Schalke – das wird eines der größten Football-Spektakel, die Europa jemals gesehen hat. Die Vienna Vikings fordern im Finale der European League of Football (ELF) Titelverteidiger Rhein Fire aus Düsseldorf (15.30 Uhr/live auf ORF+, Puls24 und Pro7).

„Das ist kein Match wie jedes andere“, weiß Vikings-Quarterback Ben Holmes, „es ist sicher das größte in meiner Karriere.“ Sein Coach Chris Calaycay geht sogar noch weiter: „Das ist in vielen Punkten das größte Spiel für uns. Es ist das größte Stadion mit der größten Zuschauerzahl. Und es ist auf dem höchsten sportlichen Niveau.“

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Perfekte Saison

Die Wiener – ELF-Champion von 2022 – haben heuer noch kein einziges Spiel verloren, können die perfekte Saison schaffen. Außerdem können sie sich zum Rekordchampion krönen. Der Fokus liege laut Quarterback Holmes aber nur auf dem einen Spiel: „Wir wollen es simpel halten, bereiten uns so vor wie jede Woche.“ Er erklärt das Motto der Vikings: „Wir starten jede Woche bei Null, als ob das Match davor nicht mehr existieren würde. Du versuchst immer wieder auf 1:0 zu stellen. Ich denke nur an Rhein Fire und möchte am Ende der Woche wieder bei 1:0 sein.“

Der 29-jährige US-Amerikaner hat in seiner ersten Saison bei den Wikingern voll überzeugen können. Dabei habe er vor rund einem Jahr noch gar nicht viel gewusst über Football in Europa, schon gar nicht in Österreich. „Da war ich ein bisschen naiv“, gibt er heute zu. Holmes spielte nach dem College in verschiedenen US-Ligen (unter der NFL), zuletzt war er in der CFL (Kanada) aktiv. Heute ist er „extrem froh“, dass er den Sprung über den Atlantik gewagt hat: „Football ist definitiv größer hier, als ich gedacht habe.“

Im familiären Umfeld der Vikings fühlt sich der Vater einer kleinen Tochter pudelwohl. So wohl, dass er auch in der nächsten Saison in Wien spielt? „Mal schauen. Zunächst liegt der Fokus voll auf dem Finale, dann werden wir reden.“ Vieles spricht dafür, so zum Beispiel der professionelle Betreuerstab bei den Vikings. „Als ich gekommen bin habe ich gedacht, die wissen nicht viel über Football“, gesteht Holmes, der aber schnell eines Besseren belehrt wurde. „Dann bin ich draufgekommen: Die wissen ja viel mehr als ich.“

Keine Angst

Gegen Rhein Fire haben die Vikings noch nie gespielt. Sehr wohl aber gegen den Star des Final-Gegners, Glen Toonga. Der Runningback stand vor zwei Jahren mit den Hamburg Sea Devils im Finale – und verlor gegen die Wiener, die damals in ihrer Premierensaison gleich den ELF-Titel holten. Toonga sticht in einem starken Rhein-Fire-Team heraus, das fordert auch Holmes Respekt ab: „Das ist sicher unser stärkster Gegner.“ Angst kennt der Wikinger jedoch keine: „Du darfst in solchen Spielen nicht ängstlich sein, du musst alles auf dem Platz lassen. Wir haben auch ein richtig gutes Team. Wir haben volles Vertrauen ineinander und so wollen wir auch auftreten.“

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Für Holmes und seine Teamkollegen ging es bereits am Freitag auf Richtung Gelsenkirchen. Das Finale wird von der Liga wie ein kleiner Superbowl aufgezogen, jede Menge Show, die schon am Samstag mit dem Media-Day und der Preisverleihungsgala beginnt.

Rekordkulisse

Die Arena auf Schalke bietet einen würdigen Rahmen fürs Finale. Mehr als 40.000 Zuschauer werden erwartet, bislang lag der ELF-Rekord bei 32.500. Weder die Vikings noch sonst ein österreichisches Team haben je vor einer größeren Kulisse Football gespielt. Die rot-weiß-rote Bestmarke wurde 2014 aufgestellt, als Österreich im EM-Finale Deutschland im Happel-Stadion vor knapp 30.000 Fans knapp unterlag.