Abschlag für den aufregendsten Golf-Bewerb der Welt
Es ist der Moment, wenn Multimillionäre zittrige Hände bekommen. „Wenn du beim Ryder Cup zum ersten Abschlag gehst, ist es nie angenehm“, sagt Justin Rose, die Nummer zwei der Golfwelt. Sein englischer Landsmann, Debütant Tommy Fleetwood ließ wissen: „Der Morgen, an dem ich zum ersten Mal die Ryder-Cup-Uniform angezogen habe, war der stolzeste Moment meiner Karriere.“
Der Ryder Cup, der alle zwei Jahre stattfindende Kontinentalwettstreit zwischen Europa und den USA, ist ein riesiger Widerspruch. Die Qualifikation eines Golfers für die zwölfköpfige Auswahl gleicht einem Jackpot, dabei gibt es dann beim dreitägigen Bewerb nicht einen Cent Preisgeld zu verdienen. In Paris, wo die 42. Ausgabe ab Freitag (8 Uhr/live Sky Sport) ausgetragen wird, werden insgesamt 270.000 Besucher erwartet, die Fußballstadion-Atmosphäre in den edlen Le Golf National mitnehmen. Es wird gegrölt und gejubelt, getrunken und gestritten.
Drei Tage, 28 Matches
„Das Großartige ist, dass es kein Golfevent ist“, sagt Rose, „sondern ein Sportevent“. Auch für Nicht-Golfer hat der Ryder Cup einiges zu bieten. Das ist auch dem Format geschuldet. Gespielt wird nicht auf Gesamt-Schlaganzahl, sondern Mann gegen Mann bzw. Duo gegen Duo auf Lochgewinn. Freitag und Samstag werden je acht Doppel-Matches ausgetragen (Foursome: das Duo schlägt abwechselnd den Ball. Fourball: Jeder spielt seinen Ball, das bessere Ergebnis zählt), Sonntag folgen zwölf Einzel.
Pro Match gibt es einen Punkt, bei Remis einen halben. Die Europäer benötigen 14,5 Punkte für den Gesamtsieg, die USA als Titelverteidiger nur 14. Nicht nur deshalb werden die Amerikaner favorisiert. Obwohl sie seit 25 Jahren auf europäischem Boden sieglos sind, sprechen für die USA nicht nur die Weltrangliste, sondern auch die jüngsten Erfolge. Die US-Golfer können 31 Major-Titel vorweisen, die Europäer acht.
- Team Europa: Justin Rose (ENG/Nr. 2 der Weltrangliste), Francesco Molinari (ITA/5), Rory McIlroy (NIR/6), Jon Rahm (ESP/ 8), Tommy Fleetwood (ENG/12), Alex Noren (SWE/18), Paul Casey (ENG/21), Henrik Stenson (SWE/24), Tyrrell Hatton (ENG/26), Sergio Garcia (ESP/28), Ian Poulter (ENG/34), Thorbjørn Olesen (DEN/45). Kapitän: Thomas Bjørn (DEN)
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Team USA: Dustin Johnson (1), Brooks Koepka (3), Justin Thomas (4), Bryson DeChambeau (7), Rickie Fowler (9), Jordan Spieth (10), Tiger Woods (13), Bubba Watson (14), Patrick Reed (15), Webb Simpson (16), Tony Finau (17), Phil Mickelson (25). Kapitän: Jim Furyk.
Duelle am Freitagvormittag, Fourball:
8.10 Uhr: Rose/Rahm gegen Koepka/Finau
8.25 Uhr: McIlroy/Olesen gegen Johnson/Fowler
8.40 Uhr: Hatton/Casey gegen Thomas/Spieth
8.55 Uhr: Molinari/Fleetwood gegen Woods/Reed