Special/startyourbusiness

"GmbH-Effekt": Neugründungen um sechs Prozent gestiegen

Die GmbH light hat die Gründerbilanz gerettet. Der Anteil dieser Rechtsform bei den neu gegründeten Unternehmen stieg wieder deutlich über die Zehn-Prozent-Marke. Die knapp 3500 GmbHs machen 12,2 Prozent aller Gründungen aus, im zweiten Halbjahr gab es ein Plus von 31 Prozent bzw. 448 Gründungen. Vor allem Start-ups im Dienstleistungssektor wählten diese Rechtsform.

Alle Inhalte anzeigen
Für Wirtschaftskammer-Chef Christoph Leitl brachte die GmbH-Reform eine klare Trendwende. "Das Ziel von 1000 zusätzlichen GmbHs im Jahr wird erreicht." Insgesamt gab es im Vorjahr 28.565 Neugründungen, ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu kommen 8382 selbstständige Personenbetreuer/innen, die ebenfalls in der Gründerstatistik mitgezählt werden. Die meisten Gründer gab es bei den gewerblichen Dienstleistern. Dazu zählen etwa Lebens- und Sozialberater, Mediatoren oder Personalvermittler. Dahinter folgen Unternehmensberatung, Werbung/Marktkommunikation und Direktvertrieb. Bereits 43,3 Prozent aller Neugründungen entfielen auf Frauen, inklusive Personenbetreuung sogar 53 Prozent.

"Heckenschützen"

Heftige Kritik übte Leitl an der „Heckenschützentätigkeit“ der Kreditschutzverbände, die die GmbH Light als zu kapitalschwach verurteilen. "Ja, wo leben die denn? Haben sie die Veränderungen in der Wirtschaft nicht mitbekommen?", fragt Leitl mit Verweis auf die boomende Dienstleistungsbranche.

Wie berichtet, zeichnet sich bei geplanten Quasi-Rücknahme der GmbH light eine Entschärfung ab. Das Mindest-Stammkapital von 10.000 Euro soll bleiben, aber nur für echte Neugründungen. Diese sollen die Kennzeichnung "gründungsprivilegiert" erhalten, was von der Jungen Wirtschaft als diskriminierend empfunden wird. Die Pflicht zur Aufstockung des Kapitals auf 35.000 Euro innerhalb von zehn Jahren dürfte fallen.