Sanktionen gegen Russland gut für Palfinger
Von Katrin Rother
Bei der Halbjahrespressekonferenz des Salzburger Kranherstellers Palfinger übte der Vorstandsvorsitzende Herbert Ortner massive Kritik am Standort Österreich. Aufgrund der hohen Lohnnebenkosten müsse man lohnintensive Arbeit in Niedriglohnländer verlagern. Auch die langwierigen Kollektivvertragsverhandlungen seien nicht hilfreich. „Am Ende treffen sich die Parteien ohnehin in der Mitte.“ Doch wochenlange Verhandlungen inklusive Betriebsversammlungen und Streikdrohungen seien kontraproduktiv. In Österreich werde weiter geforscht, aber auch das werde schwieriger, so Ortner. Das Schulsystem habe großen Aufholbedarf. In sämtlichen Bildungsstudien falle Österreich immer weiter zurück und das mache es auf Dauer auch für Palfinger schwerer, gut ausgebildetes Personal zu finden. „Bei mir schrillen die Alarmglocken“, sagte Ortner.
Halbjahresbilanz
Palfinger, international bekannt für innovative Hebe-Lösungen, verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 ein deutliches Umsatzplus von plus 14,1 Prozent auf 606,2 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis liegt bei 53,7 Mio Euro (+29,6 Prozent). Es ist das erfolgreichste Halbjahr in der Geschichte des Unternehmens. Gründe für das Rekordhalbjahr seien eine gute Auslastung, die weiterhin starke Position in Europa und das Wachstum in großen Märkten wie Nordamerika,
Russland und China. In Nordamerika gab es in den vergangenen sechs Monaten eine Umsatzsteigerung von 40 Prozent und auch Russland ist ein wichtiger Markt. Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland trüben das Ergebnis nicht. Im Gegenteil, Palfinger profitiert sogar davon, da das Unternehmen in allen Märkten direkt vor Ort produziert. Iran kann nach Aufhebung der Sanktionen für Palfinger ein wichtiger Markt werden.
Auch für das zweite Halbjahr erwartet Palfinger Rekordzahlen.