Special/Challenge

Hafer und Roggen sollen Ziesel weglocken

Tony Rei sieht sich fast am Ziel. „Es fehlen nur noch die Feinheiten“, sagt der Landesleiter der Wiener Naturwacht.

Seit Jahren verhindern Ziesel die Errichtung von 950 Wohnungen nördlich des Stammersdorfer Heeresspitals. Nun erhoffen sich die Bauträger Kabelwerk und Donaucity, schon bald mit der Errichtung der Wohnungen beginnen zu können. Möglich macht das eine „sanfte Umlenkung“, bei der die streng geschützen Nagetiere über einen Steg in das Naturschutzgebiet umgesiedelt werden.

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Rei pflanzt noch Hafer, Roggen und Weizen auf der Ausgleichswiese an, um die Tiere über die fertiggestellt Brücke anzulocken. Die Heimat-Wiese wurde bereits abgemäht um sie für die Ziesel unattraktiv zu machen. Bis August sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. „Theoretisch ist es jetzt schon möglich, dass die Ziesel die Brücke über den Marchfeldkanal überqueren“, sagt Rei, der die Brücke geplant hat. In der Natur kommt ein derartiges Übersiedeln auch vor, wenn die Ziesel auf ihrer heimatlichen Wiese kein Futter mehr finden, erklärt Rei. Peter Fleissner, der Geschäftsführer des Bauträgers „Kabelwerk“, ergänzt: „Es kann sogar sein, dass bereits Ziesel drüben sind“.

Denn es wurden schon Erdlöcher auf der Ausgleichswiese gefunden. Allerdings können bis jetzt nur Vermutungen angestellt werden, weil die Ziesellöcher optisch Hamsterlöchern sehr ähneln. Die Biologin Ilse Hoffmann wird die Fläche daher weiterhin regelmäßig beobachten.