Finanzbildung für Schüler: Dagobert Duck als Vorbild
Die Österreichische Nationalbank engagiert sich zunehmend für die Bildung der Österreicher in Sachen Finanzen. Besonders Kinder sollen gefördert werden und das bestenfalls schon im Grundschulalter oder in der Unterstufe einer weiterführenden Schule. Um den Kindern die Inhalte möglichst leicht und unterhaltsam näher zu bringen, gibt es nun einen Reihe an innovativen Neuheiten.
Der Ehrgeiz der Nationalbank rührt von einer im Herbst 2014 in Auftrag gegebenen Studie her, die aufzeigte, dass nur vier Prozent der Österreicher elf von elf Fragen zum Thema Finanzwissen richtig beantworten können. Die Fragen reichen von einer herkömmlichen Division bis zur Berechnung von Zinseszinsen. Die größten Wissenslücken lassen sich bei Personen mit niedrigem Bildungsniveau, besonders jungen und alten Menschen, sowie Frauen feststellen. Um dieser Wissenslücke entgegenzuwirken, stellte die Nationalbank heute ihre neuesten Finanzbildungspläne im Rahmen einer Pressekonferenz vor.
Reicher Erpel aus Entenhausen
Neu im Programm ist unter anderem ein Micky Mouse-Heft mit Dagobert Duck, das durch eine Cooperation mit Disney ermöglicht wurde. Der reiche Erpel wurde auch pädagogisch überprüft und als angemessen bewertet, um Finanzinhalte vermitteln zu können. Auch das Geldmuseum soll in Zukunft stark eingebunden und genutzt werden. Gerüchte über die Schließung des Museums wurden zurückgewiesen.
Verschiedenste Touren wie die „Euro Logo Tour“ oder die „Kids Tour“ werden ebenfalls angeboten. Die Busse starten im September. Erreicht werden sollen nicht nur die Jüngsten, auch wenn es für die Nationalbank wichtig ist, im Kindesalter mit der Finanzbildung zu beginnen.
Die neue Homepage www.eurologisch.at bietet Unterrichtsmaterialien, Kurzfilme und Information für jeden. Außerdem werden extra Angebote für Lehrkräfte und Schüler in Ober- und Unterstufen bereitgestellt. Bargeldaktuere und allgemein Interessierte kommen auch nicht zu kurz und profitieren von Bargeldschulungen oder Messen.
Den Tourplan "Kids Tour" finden Sie hier.
Was Schüler in Sachen Finanzen wissen sollten
Division: Fünf Brüder bekommen 1.000 EUR geschenkt. Wenn Sie das Geld gleichmäßig teilen müssen, wie viel erhält jeder? Richtige Antwort: 200 Euro.
Inflation: Wenn die Brüder ein Jahr warten müssen, bevor sie ihren Anteil an den 1000 Euro erhalten (und die Inflationsrate bleibt bei konstant 2 Prozent), können sie sich an mit ihrem Anteil (a) mehr kaufen, als sie es heute können, (b) genau so viel kaufen, oder (c) weniger kaufen, als sie es heute können? Richtige Antwort: (c)
Realzins: Wenn Sie für Ihr Sparguthaben Zinsen in Höhe von 1 Prozent pro Jahr erhalten und die Inflation 2 Prozent beträgt: Wie viel können Sie sich mit dem Geld auf Ihrem Konto nach einem Jahr kaufen? (a) Mehr als heute, (b) genauso viel, oder (c) weniger als heute? Richtige Antwort: (c).
Nullzinssatz: Sie leihen einem Freund abends 25 Euro und er gibt Ihnen am nächsten Tag 25 Euro zurück. Wie viele Zinsen hat er auf diesen Kredit gezahlt? Richtige Antwort: 0.
Zinsen nach einem Jahr: Sie legen 100 Euro auf einem gebührenfreien Sparkonto mit einem garantierten Zinssatz von 2 Prozent pro Jahr an. Sie zahlen kein weiteres Geld auf dieses Konto ein und Sie heben auch keines ab. Wie hoch ist der Kontostand einschließlich Zinsen am Ende des ersten Jahres? Richtige Antwort: 102 Euro.
Zinsen nach fünf Jahren: Und wie hoch ist der Kontostand nach fünf Jahren? (a) Mehr als 110 Euro, (b) genau 110 Euro, oder (c) weniger als 119 Euro. Richtige Antwort: (a)
Wechselkurs: Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Kredit in Schweizer Franken aufgenommen und der Euro wertet gegenüber dem Schweizer Franken ab. Was meinen Sie, müssen Sie dann in Euro (a) mehr, (b) genau so viel, oder (c) weniger zurückzahlen als vorher? Richtige Antwort: (a).
Zinsen-Anleihen: Wenn Zinsen steigen, was passiert dann üblicherweise mit dem Kurs von Anleihen? (a) der Kurs steigt, (b) der Kurs fällt, (c) der Kurs bleibt gleich, (d) es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Kurs und dem Zinssatz. Richtige Antwort (b).
Risiko-Ertrag: Ist die folgende Aussage (a) richtig oder (b) falsch? Eine Geldanlage mit hoher Rendite ist wahrscheinlich sehr risikoreich. Richtige Antwort: (a).
Lebenshaltungskosten: Ist die folgende Aussage (a) richtig oder (b) falsch? Eine hohe Inflation bedeutet, dass die Lebenshaltungskosten rasch steigen. Richtige Antwort: (a).
Risikostreuung: Ist die folgende Aussage (a) richtig oder (b) falsch? Normalerweise lässt sich das Anlagerisiko am Aktienmarkt verringern, indem man eine Vielzahl verschiedener Aktien kauft.Richtige Antwort: (a).