Special/Challenge

Erstmals individuelle Pillen aus dem 3-D-Drucker

Das Produkt heißt Spritam und wird auf ungewöhnliche Weise produziert: Die FDA (US Food and Drug Administration) hat erstmals eine personalisierte Pille aus dem 3-D-Drucker zugelassen.

3-D-Drucker sind keine neue Technik, sondern basieren auf einer etwa 30 Jahre alten Erfindung. Bereits in den 1980er-Jahren hatte das Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Technik entwickelt. Derzeit erlebt sie einen Boom. Auch in der Medizin: Die jetzt zugelassene Pille soll an Epilepsie erkrankten Menschen helfen und ist das erste 3-D-Produkt, das für die innere Anwendung entwickelt wurde.

Dosierung

Das Verfahren hat den Vorteil, dass die Dosierung der Inhaltsstoffe individuell an den Patienten angepasst werden kann. 3-D-Drucker können auch dabei helfen, Patienten schneller mit den benötigten Medikamenten zu versorgen, da der Transport wegfällt. Forscher sind überzeugt, dass medizinische 3-D-Drucker auch in Gegenden der Welt, wo es schwierig ist, modernste Medikamente zu erhalten, eingesetzt werden könnten.

"In den vergangenen 50 Jahren mussten wir Tabletten in Fabriken herstellen und sie dann in Krankenhäuser bringen", sagt Mohamed Albed Alhnan, Studienrat der Pharmazie an der University of Central Lancashire. "Nun haben wir zum ersten Mal die Möglichkeit, Tabletten direkt bei den kranken Menschen zu produzieren."

Bereits heute verwenden in den USA einige Ärzte 3-D-Drucker für maßgeschneiderte Implantate. Derzeit wird zudem untersucht, inwiefern menschliches Gewebe und ganze Organe mit einem 3-D-Drucker hergestellt werden können.