Marie Bäumer
Wie spielt man eine der größten Filmikonen aller Zeiten? Wie spielt man eine Legende wie Romy Schneider? Einfach so wie Marie Bäumer. Denn in dem Film „Drei Tage in Quiberon“ verkörpert die deutsche Schauspielerin Romy Schneider nicht nur - sie ist Romy Schneider.
Basierend auf einer wahren Begebenheit blendet Regisseurin Emily Atef in betörendenSchwarz-Weiß-Bildern (Kamera: Thomas Kiennast) zurück ins Jahr 1981. Ein Jahr vor ihrem viel zu frühen Tod will Romy Schneider mit ihrer besten Freundin Hilde drei ruhige Tage im Kurort Quiberon in der Bretagne verbringen. Dennoch gewährt sie dem Journalisten Michael Jürgs und seinem Fotografen Robert Lebeck ein Interview. Drei Tage lang oszilliert Romy Schneider zwischen Filmstar und Frau, zwischen öffentlicher Person und Mutter.
Marie Bäumer hat sich für diese schauspielerische Tour de force nicht nur Sprache, Gestik und Mimik von Romy Schneider perfekt angeeignet, sie agiert mit einer Intensität, die fast körperlich wehtut. Oft weiß man gar nicht mehr, ist das jetzt Romy oder Marie Bäumer, die da ihr Innerstes offenbart. Denn die Grenzen zwischen Schein und Sein verschwimmen auf das Beeindruckendste.
Für diese Leistung wurde die in Düsseldorf geborene ROMY-Preisträgerin (2012) u. a. mit dem Deutschen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Es wäre kein Wunder, würde für Marie Bäumer noch eine (weitere) ROMY dazukommen.
Bäumers Schauspielausbildung begann an der Scuola Teatro Dimitri in Verscio in der Schweiz und wurde in Hamburg im Studio 033 und an der Hochschule für Musik und Theater vervollständigt. Bereits während dieser Zeit gelang ihr der Durchbruch mit Detlev Bucks Filmkomödie Männerpension. Für ihre Rolle in Oskar Roehlers "Der alte Affe Angst" wurde Marie Bäumer 2002 mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Preis der deutschen Filmkritik ausgezeichnet, denen noch viele weitere Auszeichnungen folgten.
Spätestens seit "Der Schuh des Manitu" kennt sie auch jedes Kind. Neben ihrer Film-Karriere spielt sie auch Theater. So war Bäumer 2007 und 2008 im "Jedermann" die bloßfüßige Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen.