Franziska Weisz
Sie ist die Gewinnerin im „Amokspiel“: Franziska Weisz gerät in der SAT.1-Verfilmung von Sebastian Fitzeks Thriller als Polizeipsychologin in das via Radio geführte grausame Spiel um Leben und Tod eines Geiselnehmers. Der scheint auch über sie und ihr Trauma Bescheid zu wissen. Aus dem Psychoduell entwickelt sich letztendlich ein Politthriller, der von Weisz mit viel Einfühlungsvermögen und starker physischer Präsenz geprägt wird.
Präsenz ist das Stichwort: Die gebürtige Breitenfurterin war in den vergangenen Monaten viel am Bildschirm im Einsatz. Bei SAT.1 noch mit der „Der Staatsfeind“ mit ihrem „letzten Bullen“ Henning Baum, beim „Joshua Profil“, ebenfalls eine Fitzek-Verfilmung, auf RTL. Vor allem aber zeigt Weisz in der ARD regelmäßig als „Tatort“-Ermittlerin Julia Grosz an der Seite von Wotan Wilke Möhring auf. Eben abgedreht hat die 38-Jährige das von Nikolaus Leytner inszenierte Thrillerdrama „Südpol“ für den BR und ORF.
Ganz vorne steht Vielfach-Talent Franziska Weisz auch in einem ganz anderen Metier - wenn sie mit ihrer Band „Jawoi!“ auf der Bühne auftritt.
Dabei hätte ihre Karriere auch ganz anders verlaufen können. Zwar engagierte Ulrich Seidl die damalige Betriebswirtschaftsstudentin für „Hundstage“, aber nach dem Dreh ging es nach England. Das Studium der internationalen Politik schloss sie mit einem Master ab.
Doch schon während des Studiums wurde sie rückfällig: Sie drehte viel mit Holger Barthel fürs Fernsehen, mit Elisabeth Scharang „Mein Mörder“ und mit Jessica Hausner den Kino-Streifen „Hotel“, der in Cannes lief und ihr den von Rudi John erdachten Jungschauspieler-Preis Undine Award einbracht. 2005 wurde sie bei der Berlinale als österreichischer Shooting Star des europäischen Films präsentiert. Eine Auszeichnung, der noch weitere wie etwa der Diagonale-Schauspielpreis folgten.
Entsprechend umfänglich ist bereits ihre Filmografie mit u. a. den Kinofilmen „In drei Tagen bist Du tot 2“ (Regie: Andreas Prohaska), Michael Glawoggers „Das Vaterspiel“ oder Benjamin Heisenbergs Berlinale-Film „Die Räuber“. 2014 folgte „Kreuzweg“ (Regie: Dietrich Brüggemann), der in Berlinale den silbernen Bären sowie den Preis der ökumenischen Jury gewonnen hat. Aber auch im TV wurde sie sehr auffällig mit TV-Movies wie „Der Chinese“ (Peter Keglevic), „Restrisiko“ (Urs Egger) oder „Blutschwestern“ (Thomas Roth). In der US-Serie „Homeland“ spielte sie zudem die kleine, feine Rolle der Grete.
Im Herbst ist Weisz dann wieder eine Wandlerin zwischen den Welten. Da kommt dann Philipp Stölzls Verfilmung des Udo-Jürgens-Musicals „Ich war noch niemals in New York“ in die Kinos. Was Weisz da betrifft, ist für gute Stimme gesorgt.