Romy

ROMY 2015: Glamour, Charme und viel Humor

Ein Jahr nach der Jubiläums-ROMY in der Wiener Hofburg ging es am Samstagabend glamourös in ein neues Vierteljahrhundert für den wichtigsten Film- und Fernsehpreis Österreichs. In einer glanzvollen Gala in der Wiener Hofburg wurden die Publikumspreise für die beliebtesten Künstler und Entertainer übergeben. Mit Lachtränen in den Augen: Durch den Abend führte nämlich einmal mehr die deutsche Kultmoderatorin Barbara Schöneberger, die sich bei ihrer dritten ROMY-Gala gewohnt schlagfertig zeigte. "Ich sehe so viele bekannte Gesichter, neue Gesichter – und neu gemachte Gesichter!", ätzte sie zur Begrüßung.

An ihrer Seite: Das steirische Comedytalent Michael Ostrowski, der sensationell schräge Laudationes vom Stapel ließ und dazu exzentrische Auslegungen von Fremdsprachenkenntnis anwandte: "Greet God!"

Bilder der Gala und alle Preisträger im Überblick

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Heller kontert präzise

Im Mittelpunkt des Abends stand Platin-ROMY-Preisträger André Heller, der für sein Lebenswerk als Universalkünstler geehrt wurde. "Wir leben nicht in der besten aller Welten. Er weiß das und pflanzt dennoch Bäume und Gärten", meinte die Schriftstellerin Elke Heidenreich in ihrer Würdigung. Heller, mit Standing Ovations bedacht, hielt eine berührende Dankesrede. Er hätte sich jahrelang misslungen gefühlt, doch nun sei er dabei, sich zu verändern: Er möchte mit sich selbst befreundet sein.

Den Live-Bericht von der Gala können Sie hier nachlesen

Bevor Heller von der Bühne abging, wies er Dieter Hallervorden zurecht: "Ich fand das nicht in Ordnung, was Sie gesagt haben." Hallervorden, als beliebtester Schauspieler ausgezeichnet, meinte in seiner Rede, er nehme "die österreichische Lola", also die ROMY, "heim ins Reich". Bekanntlich hatte Adolf Hitler Österreich im März 1938 "heim ins Reich" geführt. Hallervorden eckte ganz bewusst an. Vor zwei Wochen sagte er im KURIER-Interview, dass er, wenn er die ROMY gewänne, eine Dankesrede halten würde, "die in allen Zeitungen Widerhall fände".

Er wollte damit auf die gerne verdrängte Rolle Österreichs im Dritten Reich aufmerksam machen, rechtfertigte sich der 79jährige später im KURIER-Gespräch und inzwischen auch in deutschen Medien.

Abgesehen von dieser Entgleisung war die Gala höchst unterhaltsam. Die ROMY stand vorallem im Zeichen der erfolgreichsten Reihe der deutschen TV-Geschichte: Mit Nora Tschirner und Axel Prahl wurden gleich zwei " Tatort"-Kommissare als beliebteste Serien-Darsteller geehrt.

Ausgezeichnet wurde Conchita Wurst für den Fernsehmoment des Jahres, den Sieg beim Eurovision Song Contest. Zu ihren Ehren setzte sich Moderatorin Schöneberger eine Wurst auf. Auch die "Vorstadtweiber" wurden vergoldet: Das Produzententrio Oliver Auspitz, Andreas Kamm und Kurt J. Mrkwicka erhielt eine Statuette für den ORF-Hit.

Guido Maria Kretschmer erhielt seine zweite ROMY. Überraschungssieger waren die Puls4-Football-Experten Walter Reiterer und Michael Eschlböck.