Romy

"Dankbar für gute Gedanken"

Mirjam Weichselbraun und Tarek Leitner moderieren die ROMY-Gala. Wie werden sie’s anlegen? Ein Gespräch über Schauspiel und die richtige Dosis Humor.

KURIER: Sie sind ein ungewöhnliches Moderatoren-Paar: Eine Showmasterin und ein Nachrichten-Mann ...
Tarek Leitner: Ich finde das fein! Ich bin ja die Doppel-Moderation gewöhnt und freue mich darauf, diese Show zu zweit zu bestreiten. Die Auswahl der Moderatoren spiegelt die Tatsache wider, dass es diese beiden Schienen im Fernsehen gibt – und das finde ich gut.

Mirjam Weichselbraun: Ich habe mich sehr gefreut, Tarek war ein Wunschpartner von mir für diese Moderation!

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Hatten Sie schon Gelegenheit, sich abzusprechen, wie Sie die Moderation anlegen werden?
Leitner:
Ja, wir hatten jetzt gerade drei Minuten, uns kennen zu lernen ...

Weichselbraun: ... und haben gleich das Buch geschrieben, also eigentlich ist alles fertig (beide lachen).

Leitner: Und eigentlich üben wir gerade jetzt und hier, in diesem Interview. Man soll ja nicht auf Sendung üben, auch nicht in Interviews – aber das ist es, was wir tun!

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Buchautoren – können Sie sich einmischen?
Leitner:
Wir sind beide keine Schauspieler im engsten Sinn, sondern Moderatoren, die ihre eigenen Worte brauchen. Aber wir übernehmen Gedanken – für gute Gedanken bin ich immer dankbar.

Weichselbraun: Sprache ist so individuell wie Humor. Ich finde es daher sehr wichtig, beim Text mitzuarbeiten.

Leitner: Das ist ja das Schwierigere, denke ich – den richtigen Humor fürs Fernsehen zu finden. Vor dieser Aufgabe stehe ich ja so gut wie nie.

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In „Dancing Stars“ ist sehr viel Humor möglich, in der „ZiB“ dagegen ...
Weichselbraun:
... ja, wobei das auch überschätzt wird! Was ich da alles lese in den Zeitungen ... Fakt ist: Es ist keine Comedy-Show. Aber logisch: Es ist viel mehr möglich als in einer Nachrichtensendung.

Wie lustig soll die ROMY-Moderation sein?
Leitner:
So lustig, dass es kurzweilig ist, aber die zu Ehrenden nicht in den Hintergrund gedrängt werden.

Sie haben beide schon ROMYS gewonnen – was bedeuten Ihnen diese Preise?
Weichselbraun: Meine ROMYs stehen im Schlafzimmer – nicht beim Eingang, wo sie jeder sieht. Ich schaue sie gerne an, sie sind ist ein schönes Lob. Ich höre auch von vielen Kollegen, dass die ROMY mit keiner Veranstaltung in Deutschland vergleichbar ist – weil sie einfach schöner ist! Da geht es nicht nur um die Preisverleihung, sondern um das Ambiente.

Herr Leitner, haben Sie Ihre ROMYs auch im Schlafzimmer?
Leitner:
Nein, die stehen da ganz beiläufig ... im Eingangsbereich (beide lachen). Ich freue mich sehr darüber, weil ich sie als Moderator in einem Bereich gewonnen habe, in dem man dem Publikum wenig Lustigkeiten und Annehmlichkeiten bieten kann. Durch die ROMYs habe ich das Feedback bekommen, dass es offenbar nicht ganz unwichtig ist, wer einem diese Nachrichten präsentiert. Es ist eine Art Nachhaltigkeits-Zertifikat, das man ausgestellt bekommt.

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Frau Weichselbraun, Sie wurden ja als ROMY-Moderatorin einmal auf offener Bühne mit dem Preis überrascht.
Weichselbraun:
Ich kann mich erinnern, dass es ein bisschen komisch war, weil ich mich in dem Moment gar nicht richtig freuen konnte – ich war schon bei dem Gedanken, wie die Show weitergeht.

Leitner: Vielleicht werden wir im nächsten Jahr ja nominiert – für unsere ROMY-Moderation! Ich habe mir seit meiner ersten Nominierung eine Dankesrede vorbereitet, die lang genug ist, um auf sieben ROMYs aufgeteilt zu werden. Zwei habe ich – es ist also noch viel Stoff übrig.

Frau Weichselbraun, Sie sind ja auch Schauspielerin, Sie waren jetzt in den USA und haben eine Ausbildung absolviert?
Weichselbraun:
Fakt ist, ich kann keine drei-, vierjährige Ausbildung an einer Schauspielschule vorweisen. Schauspiel ist aber ein Handwerk, das gelernt werden will. Und in den USA ist es gängig, Workshops mit guten Lehrern anzubieten, wo man einen Monat lang intensiv arbeitet. Ich kann es mir nicht erlauben, vier Jahre lang auszusteigen, um eine Ausbildung zu absolvieren, da ich ja ständig moderiere.

Herr Leitner, wäre Schauspiel auch etwas für Sie?
Leitner:
Auch ich kann nicht vier Jahre lang aussteigen, um eine Ausbildung zu absolvieren. Schauspiel und Moderation sind zwei völlig unterschiedliche Handwerke, die man gut beherrschen muss.