Leben/Reise

Themenweg: Gustav Klimt am Attersee

Was für Monet Giverny war, für Cézanne Aix en Provence und für Schiele Krumau, das war für Gustav Klimt der Attersee, wo er zwischen 1900 und 1916 die Sommermonate verbrachte.

Wenn sich am Samstag der Geburtstag des Jugendstilkünstlers zum 150. Mal jährt, wird auch das neu errichtete Klimt-Zentrum in Kammer am Attersee eröffnet.

Dort entstanden "bei Sonnenschein ein Seebild, bei trübem Wetter eine Landschaft vom Fenster meines Zimmers", so Klimt, insgesamt rund 50 Landschaftsbilder. Eine große Pappel, ein Seebad, ein Stier im Stall, junge Birken u. a. waren die Motive im Jahre 1900. Fünf Klimt-Bilder gibt es allein vom Schloss Kammer.

Ein vom Verein Attersee-Attergau und Leopold Museum Wien errichteter Themenweg mit zehn Stellen über Gemälde und biografische Details entlang der Uferpromenade zwischen Schörfling und Litzlberg gibt Einblick in die faszinierende Zeit der Sommer­frische.

Die Stationen des Themenweges zwischen der Schiffsanlegestelle in Kammer und der Villa Paulick in Seewalchen sind frei wählbar. "Litzlberg am Attersee", um 1915 entstanden, zeigt eine Landschaft am Seeufer und zählt durch seinen schimmernden mosaikartigen Farbauftrag zu Klimts einflussreichsten Gemälden. Es wurde erst im Vorjahr um knapp 30 Millionen Euro in New York versteigert.

Zur Eröffnung des 120 Quadratmeter großen, multimedialen Informationszentrums wird dort erstmals Klimts Gemälde "Am Attersee" (1901) – von einem Kunstkritiker treffend als "Rahmen voller Seewasser" bezeichnet – als Leihgabe des Leopold Museums gezeigt.

Außerdem sind direkt an der ebenfalls vom Künstler gemalten Schlossallee in Kammer neben Briefen, Fotos und Autografen "etwa 30 erstklassigen Klimt-Zeichnungen zu sehen", so Peter Weinhäupl vom Leopold Museum. "Wir haben uns bemüht, nach Möglichkeit nur Originale auszustellen. Zum berühmten Foto mit Klimt neben Emilie Flöge vor zwei Korbsesseln haben wir die noch gut erhaltenen Stühle aus der Erbmasse von Helene Klimt/Donner aufgetrieben und direkt vor das Foto gestellt. Das war ein interessanter Fund."

Übrigens: 1908 hat Klimt sein Bild "Emilie Flöge" von 1902 um 12.000 Kronen verkauft. Zum Vergleich: Ein kleines Haus direkt am Attersee mit Grund kostete zur gleichen Zeit 17.000 Kronen.

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