Leben/Reise

Skifahren und Staunen in Carezza

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Die Italiener gehen bis an ihr äußerstes – zumindest, was die Pisten im Südtiroler Skigebiet Carezza Dolomites betrifft: Bis knapp unter dem Felsansatz der emporragenden Dolomiten wurden hier Skilifte und Berghütten hochgezogen. Die Unwetter sind längst vergessen, fünfzehn Minuten Autofahrt von Südtirols Hauptstadt Bozen entfernt können seit 1. Dezember zwischen Karersee und Welschnofen wieder rund 40 Pistenkilometer befahren werden. Gemeinsam mit dem benachbarten Skigebiet Latemar sind es rund 100 Kilometer – eingebettet inmitten spektakulärer Gesteinsformationen.

Rauf auf die Piste und ab in den Rosengarten. Warum ein Teil des Skigebiets Carezza im Südtiroler Eggental so genannt wird, wird erst abends klar: Kurz bevor die Sonne untergeht, ereignet sich in den Dolomiten ein mystisches Naturschauspiel.

Mythos Alpenglühen

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Mit dem schwindenden Sonnenlicht färben sich die spitzen Felsformationen allmählich rötlich und versetzen täglich vor der letzten Abfahrt ins Staunen. In der ladinischen Sprache, die in den Dolomiten weit verbreitet ist, wird dieses Phänomen als „Enrosadira“, sogenanntes Alpenglühen, bezeichnet. Für die Skilehrer der perfekte Moment, um den Neuankömmlingen auf der Piste den Mythos um den Rosengarten zu erzählen: Einer Legende zufolge soll der verbitterte Zwergenkönig Laurin seine Rosen am Fuße der Felsen mit einem Bann belegt haben, damit sie niemand mehr sehen kann. Nicht am Tag, nicht in der Nacht. Nur die Dämmerung vergaß der König – und so erinnert das Alpenglühen bei guten Wetterverhältnissen noch heute an den Rosengarten auf dem gleichnamigen Felsmassiv.

Atemberaubende Aussicht

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Mehr als die Hälfte der Abfahrten in Carezza sind als blaue Pisten kategorisiert, also auch für Anfänger und Kinder bestens geeignet. An dieser Zielgruppe orientiert man sich auch zukünftig: Seit 2018 gibt es für Familien drei neue Angebote im Skigebiet. Neben einer knapp fünf Kilometer langen Rodelbahn und einer neuen Fun Slope auch eine Kinderbetreuung für Zwei- bis Vierjährige. Fans des schnellen Skisports müssen sich auf einige wenige schwarze Pisten konzentrieren. Eine davon liegt unter der Kölner Hütte direkt beim Rosengarten. Hier offenbart Südtirols höchste Panoramalounge, Laurins Lounge, einen weiten Ausblick über die Südtiroler und Trentiner Bergkuppen.

Wer im Skiurlaub kulinarisch mehr erwartet als klassische Hüttenspeisen, sollte zum Essen aber lieber in der kleinen Tscheiner Hütte einkehren: Auf der Speisekarte der Almstube stehen je nach Saison Köstlichkeiten wie rosa-gebratener Kalbsrücken, mariniertes Entencarpaccio, Rote Rüben-Risotto und Vanille-Soufflé.

Familienunternehmen

Steil oder nicht: Die Dolomiten-Kulisse scheint auch den ehemaligen Weltcup-Fahrer Florian Eisath nie losgelassen zu haben. Im März 2018 beendete der 34-jährige Südtiroler, der im Eggental aufwuchs, seine Karriere als Skiathlet und kümmert sich seitdem gemeinsam mit seinem Vater Georg Eisath um die Weiterentwicklung und Erhaltung des Skigebietes. Als Familienunternehmen wollen sie Carezza Dolomites zum führenden Bergerlebnisgebiet in Südtirol etablieren.

Best Ski Resort

Dass es sich in Italien gut über die Pisten wedeln lässt, ergab auch eine aktuelle Umfrage: Laut der Kundenzufriedenheitsstudie „Best Ski Resort“ der Mountain Management Consulting in Kooperation mit der Universität Innsbruck/Bozen, steht derzeit die italienische Wintersportregion Kronplatz auf Platz Eins.

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Über den Wolken inmitten
 der Dolomiten schweben

Spektakulärer als von der Kölner Hütte ist die Aussicht auf die Südtiroler Bergwelt in Carezza Dolomites nur in der Luft: Keine Aussichtsplattform, kein Sessellift und kein Skywalk bietet einen atemberaubenderen Blick, als bei einem Panoramaflug im Helikopter nur knapp über den Gipfeln zu schweben.
Rund zehn bis zwanzig Minuten dauert ein Rundflug über die Dolomiten (siehe auch Info rechts) und versetzt selbst eingefleischte Skitourengeher ins Staunen. Wie klein alles plötzlich wirkt; die Hütten, die Bäume und Skilifte. Kaum zu glauben, wie weit oben noch gebaut wurde – und dass man dort tatsächlich Skifahren kann. Von hier reicht der Blick über das gesamte Skigebiet von Carezza; von den Gipfeln bis in die Täler und über den verschneiten Karersee.
 Kurz darauf wird es ernst. Erhaben ragen die Felsformationen der Dolomiten vor der Windschutzscheibe empor, auf die der Pilot direkt zusteuert. Es braucht schon etwas Vertrauen um dabei gelassen zu bleiben. Wer das aber schafft, wird den Helikopter-Flug so schnell nicht wieder vergessen.

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Info

Anreise  Von Innsbruck über den Brenner, Sterzing, Brixen, Ausfahrt Bozen Nord nach Welschnofen

Unterkunft Berghotel Moseralm mit Spa-Bereich und Sonnenterrasse mit Blick auf die Dolomiten, mitten im Skigebiet Carezza, Schönblickstrasse 8, 39056 Karersee, Dolomiten, Südtirol, pro Person, pro Nacht ab 125 €, inkl. Halbpension www.moseralm.it

Kulinarik Tscheiner Hütte Nigerstraße 10 39056 Karersee – Laurins Lounge, höchste Panorama-Lounge Südtirols Karerseestraße 25, Carezza 39056

Helikopterflug  Panoramaflug mit dem Hubschrauber über die Dolomiten, ab 10 Min. 75 € pro Person www.heli-union.it

Auskunft carezza.it/de