Leben/Reise

Kythira: Eine charmante, bezaubernde Griechin

Griechenland und die Krise? Vielerorts mag die ökonomische Not die Leichtigkeit des mediterranen Daseins rauben, auf Kythira indes erlebt der Frühjahrs-Besucher Aufbruchstimmung.

In der Ruhe vor dem Urlauber-Ansturm liegt die Kraft der frohen Tüchtigen. Sie kehr(t)en als zweite und dritte Nachfolger-Generation der ehemaligen Auswanderer aus Australien und Nordamerika zurück zu den Wurzeln, um neue Bäume zu pflanzen und groß zu ziehen. Mit Erspartem, Optimismus und frischem Goldgräber-Mut.

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Mutter Natur meint’s sehr gut: Die Bilderbuch-Szenerie – mit steil ins kristallklare Wasser abtauchenden Felsen, bunter Kräuter- und Blütenpracht auf sanften Hügeln, romantischen Buchten, Sand- und Kiesstränden, mit Zypressen, Zedern, Olivenhainen, Weinstöcken, kleinen Schaf- und Ziegenherden – bedient alle Idylle, die der Griechenland-Gast erwartet. Ohne Kitsch, mit sprödem Charme.

Original und regional

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Ökologisch ist alles gut im Lot. Ökonomisch überzieht die Insel, die reich ausgestattet ist mit historischem Erbe aus Byzanz und Venetien, neuer Geist. In allen 64 Dörfern wird auf original renoviert, glänzen die meisten Hausfassaden in strahlendem weiß-blau, blüht das regionale Handwerk, laden charmante Privat-Hotels, herausgeputzte Tavernen und Cafés zur Einkehr.

Im (unentbehrlichen) Auto spürt man freilich die Tücken der Geldnot: Die meisten holprigen Sträßchen verlieren sich im Sand am Strand. Tempolimits zu überschreiten ist technisch schwer möglich und bliebe großteils auch ohne Folgen: Polizei ist so gut wie nicht präsent. Und Kino gibt’s auch nicht auf Kythira. Wird bei dieser Traumkulisse auch gar nicht vermisst.

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Knapp 4000 Menschen leben dort, in den heißen Sommermonaten kommen gut 80.000, für die alle Platz ist, dazu. Im besonderen preisen die Griechen Kythira als sauberes, naturbelassenes, ruhiges Familien-Refugium, dessen Zauber zunehmend auch von Niederländern, Briten und Deutschen gern entdeckt wird. Österreicher sind noch rar, der eine oder andere Camping-Bus mit A war dennoch in einsamen Buchten zu erspähen.

Mythen und Mysterien

Mythen, wie sich’s für Nachkommen der Hellenen gehört, leben hoch auf Kythira. Die Liebesgöttin Aphrodite soll dort der Schaumkrone des Meeres entstiegen sein, die schöne Helena habe auf der Flucht nach Troja Rast am Strand gemacht. Und um so manches Schiffswrack in der Ägäis ranken sich ebenso allerhand Legenden. Wahr aber ist, dass die winzige Nachbarinsel Antikythira als Art Erfindungsstätte des Computers betrachtet werden darf. In einem gekenterten Schiff hat man 60 v. Chr. eine "astronomische Uhr" mit Zahnrädern und Ziffernblätter gefunden, deren Rechensystem als früher Vorläufer des Computers bewertet wird. Mit dem Glasboden-Boot ist man bequem und schnell dort.

Camping und Canyoning

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Kythira will erobert werden. Am besten in der Vor- und Nachsaison. Kein Gedränge an den Stränden, normale Preise, beschauliches Leben und auch im Herbst dank guter Wasserversorgung grün. Beste Zeit für Neugierige, auf Tour zu gehen. Per Auto, Rad, mit Nordicwalking-Stöcken oder Boot. Hin zu den drei Museen, vier Burgen, Leuchttürmen und Windmühlen, in das "Hauptdorf" Chora im Süden, zum Ikonen-Kloster Myrtidiotissa im Westen oder zur Schlucht und zum Wasserfall von Mylopotamos.
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Drei Museen und vier Burgen gibt’s noch zu Bestaunen, und – das reizvollste für Meer-Genießer – rund ein Dutzend feiner unterschiedlicher Strände voller Magie. Und bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von 30 km alles innerhalb kurzer Zeit erreichbar.

Kalami Beach an der Westküste gilt gleichsam als edelstes Gestade.

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Und die malerische Bucht von Avlemonas als Treff aller, die griechische Gastfreundschaft und insbesondere die typische Küche lieben. Der Fisch frisch gefangen, alles köstlich zubereitet, hohe Qualität dank regionaler Produkte, dazu Wein aus den Insel-Reben, so lässt sich’s nach einem fröhlich-lauten "yammas" fein genießen. Gut, wenn Griechen am selben Tisch sitzen. Sie zelebrieren Geselligkeit und Unterhaltung und hören nicht auf, ihre Insel als krassen Kontrast, wie etwa zu Mykonos, zu rühmen.

Und womit? Mit Recht.

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Anreise Ab 1. Juni täglich mit Aegean Air von Wien nach Athen, tags darauf weiter nach Kythira (tagesaktuelle Preise).

Nur Montags gibt es Anschluss-Flug nach Kythira aegeanaustria@tal-aviation.at, ☎ 01/236 89 56-11, www.aegeanair.com

– Transfers in Athen : Panolympia Tours, www.panolympia.gr

Hotels für Übernachtung in Athen: Hilton (mit Blick auf die Akropolis) www.hiltonathens.gr

–Kythira: Hotel Irida in Aghia Pelagia von Giorgos Kasimatis www.kythera-irida.gr

Einkehr-Tipps Überall feine Qualität quer durch die griechische Küche zu soliden Preisen. Teurer wird’s in der Hauptsaison.

– Tavernen auf Kythira: "Kaleris" in Aghia Pelagia, "Magos" in Kapsali, "Platanos" in Mylopotamos.Cafes: "Botzio", "Lemonokipos", "Chrysopsaro" in Avlemonas; "Proventza" in Potamos

– Top Restaurant in Athen: Cookoovaya www.cookoovaya.gr

Service-Unternehmen Geführte Touren, Auto- und Radverleih, Bootsausflüge, Canyoning, Tauchen. www.Drakakis-tours.com, www.Kythira-hytra.com ☎ +30 2736031160

Empfehlenswert Besuch der Bäckerei von Karavas, bei Kuchen-Spezialistin Maria (Windmühle bei Livadi), Wassermühle von Filippis

Auskunft Griechische Zentrale für Fremdenverkehr Wien, ☎ 01/ 512 53 17-0, www.visitgreece.gr