Leben/Reise

Warum Sie Zagreb im Winter besuchen sollten

Stolz sind sie, die Zagreber: Soeben wurde ihr Weihnachtsmarkt zum zweiten Mal in Folge von den Nutzern des Internetportals European Best Destinations zum besten seiner Art gewählt. Und es weihnachtet noch immer ein wenig: In der St.-Blasius-Kirche ist noch bis 3. Februar die Krippe des kroatischen Bildhauers Vojta Branis zu besichtigen. Sie wurde 1915/16 gefertigt und umfasst 150 bunte Wachsfiguren.

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Die kroatische Hauptstadt am Fuße der Medvednica, des Bärenbergs, ist auch im Winter eine Reise wert. Um in vor- und nachweihnachtlicher Stimmung zu schwelgen – oder um einmal die begeisternde Atmosphäre bei den Slaloms um die Snow Queen Trophy vor Ort mitzuerleben; die nächste Auflage der Weltcup-Bewerbe für Damen und Herren ist für den 3. und 4. Jänner 2018 geplant.

Auf Kaisers Spuren

Es gibt viel zu entdecken in der Stadt, die seit dem dreitägigen Besuch von Kaiser Franz Joseph I. 1895 so rasant gewachsen ist. Als Seine Majestät damals das neue Nationaltheater und das Gymnasium daneben eröffnete, in dem heute das Mimara-Museum mit seinen 3700 Exponaten von Caravaggio bis Rembrandt untergebracht ist, war die Stadt nur 60.000 Einwohner groß. Und für die war es ein Skandal, dass so weit außerhalb des Zentrums gebaut wurde.

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Heute hat Zagreb längst die alten Grenzen gesprengt. 800.000 Menschen wohnen in der Stadt, mit der Umgebung sind es gar 1,1 Millionen – und dabei gibt es gerade einmal 4,3 Millionen Kroaten. Doch es lohnt sich, in die Altstadt einzutauchen. Noch heute knallt es jeden Tag um 12 Uhr, wenn am Lotrscak-Turm die offizielle Zeit per Kanonenböller angegeben wird. Und noch heute werden in der Oberstadt jeden Abend 217 Gaslaternen von Hand angezündet – und jeden Morgen auf die gleiche Art gelöscht.

Dort finden sich auch Graffiti zu Kroaten, deren Ideen bis heute wichtig sind: Etwa der Kriminalist Ivan Vucetic entwickelte in seiner Wahlheimat Argentinien ein Verfahren, mit dem 1892 erstmals Fingerabdrücke zur Überführung Krimineller genutzt wurden; David Schwarz entwickelte ein Luftschiff, starb 1897 auf dem Weg zum Jungfernflug und seine Witwe verkaufte später die Pläne an den Grafen Zeppelin; und Nikola Tesla, unter dessen 280 Patenten auch der Zweiphasenwechselstrom ist, wurde zum Namensgeber eines der profiliertesten Herstellers von Elektro-Autos.

Info

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AnreiseZ. B. mit dem Flugzeug ab Wien mit Croatia Airlines nach Zagreb. www.croatiaairlines.com

Währung 1 € = 7,57 HRK (Kuna)

Slalom 2018 Damen voraussichtlich am Mittwoch, 3. Jänner, Herren am Donnerstag, 4. Jänner, jeweils als Nachtrennen

Essen Restaurant Korcula, im Stadtzentrum, Ul. Nikole Tesle 17, www.restoran-korcula.hr, dalmatinische Küche mit viel Fisch, Reservierung empfohlen

Advent adventzagreb.com

Angebot Im Blaguss-President Bus ab Wien vom 25.–26.3.2017 um 137 € p.P. im DZ , ÜN/F im 4* Hotel, Stadtführung in Zagreb, Eintritt Schloss Trakoscan und Reiseleitung ☎ 01/50 180 100 , www.blaguss.at

Buchtipp Der erste und einzige deutschsprachige Stadtführer von KURIER-Redakteur Uwe Mauch ist im Berliner Trescher-Verlag erschienen.

Auskunft Kroatische Zentrale für Tourismus, ☎ 01/58 53 884, www.kroatien.at

Zagreb Tourist Board ☎+385 1 48-98-555, www.infozagreb.hr