Portugal: Insidertipps von Michael Sturminger
Von Maria Gurmann
Fünf Monate verbrachte der Autor und Regisseur in Portugal. Erst auf der Suche nach den passenden Drehorten. Dann, um mit seiner Frau, den gemeinsamen Kindern und zwei anderen Familien in einem abgelegenen Haus mit Privat-See zu entspannen, bevor die Dreharbeiten für seinen Opern-Film "The Giacomo Variations" begonnen haben.
Wie immer scharte Michael Sturminger auch in Portugal Opern- und Hollywoodstars um sich. Sein Freund und Schauspieler John Malkovich, mit dem er bereits die nächste gemeinsame Produktion plant, Veronica Ferres, Florian Boesch oder Jonas Kaufmann lieben es, mit dem ideenreichen Dramaturgen zu arbeiten.
Auf der Suche
Sämtliche Schlösser Portugals, vor allem die fantasievollen, bunten in Sintra, wurden besichtigt, um passende Motive zu finden. "Das Tolle an Lissabon ist, dass man immer wieder auf Expedition gehen kann, weil dort alles – selbst wenn es hässlich ist – sehenswert ist."
Sein Freund Malkovich sieht in der Atmosphäre Lissabons eine große Ähnlichkeit mit Wien: "Das sind Städte, die einst zu einem Reich gehörten, aber kein Reich mehr sind. Die Kultur ist noch da, aber diese Präpotenz und Aufgeblasenheit sind nicht mehr da."
Das Leben spüren
Michael Sturminger, der in seiner Jugend als Bassist in einer Rockband spielte und erst später zum Opernfan mutierte, ist ein Stadtmensch. "Ein Ausflug aufs Land reicht mehr nicht", sagt er und zitiert Talking-Head-Sänger David Byrne: "Selbst wenn ich dafür bezahlt werde, würde ich nie auf dem Land leben."
2. Der schönste Ausblick war von unserem Produktionsbüro im Lissabonner Stadtteil Baixa mit Blick über die Dächer auf den Rio Tejo.
3. Die wildeste Stadt ist Porto. Unfassbar schön und faszinierend. Dort hat zum Beispiel der Architekt Álvaro Joaquim de Melo Siza Vieira in den 60er-Jahren ein tolles Haus in den Felsen gebaut, das Teahouse. Unterhalb liegt das Strandbad mit den großen Schwimmbecken.
4. Die urigste Bar ist das Café Estadio. Eine kleine, schäbige, absurd schön designte Fußball-Bar.
5. Das beste Restaurant ist das Estrela da Bica, ein winziges, improvisiertes Lokal bei Bica de Buarte Belo. Vier Studenten, die von ihren Weltreisen herrliche Rezepte gesammelt haben, betreiben, kochen und servieren. Wunderbares Ambiente.
6. Das schönste Ferienhaus ist nahe Évora im Landesinneren. Man fährt 15 min. durch die Pampa, durch Olivenhaine über Stock und Stein. Das Haus mit eigenem See haben wir im Internet gefunden. Man hört kein Auto, kein Flugzeug – absolute Stille.
Essen & Trinken Estrela da Bica, Tv. Cabral 33, 1200-288 Lissabon, www.facebook.com/estreladabicahome
– Bica do Sapato, Lissabon, das Restaurant gehört einem Freund von John Malkovich, Av. Infante D. Henrique, Armazém B, Cais da Pedra a Sta Apolónia, www.bicadosapato.com
– Café Estadio, Fußballbar in Lissabon, 16 R. São Pedro de Alcântara
– Lux, der angesagteste Club der Stadt, Av. Infante D. Henrique, Armazém A Cais da Pedra a Sta. Apolónia, Lissabon, www.luxfragil.com
Ferienhaus Monte das Fontes,
25 Kilometer von der Stadt Evora entfernt mit einem eigenen See. www.sol-domus.com/montedasfontes
Museum Museu Coleção Berardo, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Lissabon, www.museuberardo.pt
Auskunft www.visitportugal.com
Sommerspiele Perchtoldsdorf, William Shakespeares „Der Sturm“, Regie: Michael Sturminger. Mit Andreas Patton, Veronika Glatzner, Nadine Zeintl.
Premiere 1. 7. 2015, Vorstellungen bis 31. 7. 2015
Karten: Tel. 01/866 83-400. www.sommerspiele-perchtoldsdorf.at, eMail: info@perchtoldsdorf.at