Chinesen wollen Innsbruck und Salzburg kopieren
Das Chinesische Staatsunternehmen Minmetals plant offenbar Nachbauten des Innsbrucker Goldenen Dachls sowie der Festung Hohensalzburg. Dieses Vorhaben habe der Konzern gegenüber einer Tiroler Wirtschaftsdelegation bei einem Besuch im vergangenen Herbst deponiert, sagte ein Verantwortlicher von Innsbruck Tourismus.
Ein vereinbartes Treffen mit den Vertretern von Minmetals im Jänner in Innsbruck hätten die Chinesen kurzerhand abgesagt, hieß es in der Tiroler Tageszeitung, die als erstes Medium darüber berichtet hatte. Man sei natürlich bestrebt, zu kooperieren, bekräftige Unsinn, denn dann könne man eventuell auch darauf Einfluss nehmen "wie wir uns sehen wollen". So seien die Innsbrucker Tourismusverantwortlichen etwa bereits dafür eingetreten, dass auch ein Berg dazugebaut werde. Aber die Chinesen würden natürlich auch ohne Zustimmung Innsbrucks oder Salzburgs ihren Plan umsetzen.
Mischung aus Salzbug und Innsbruck?
Dass wohl eine "Mischung aus Salzburg und Innsbruck" geplant ist, stört die Tiroler nicht. Schließlich habe man etwa in China auch einen gemeinsamem Marketingauftritt mit dem Bundesland-Nachbarn.
Schadens Ehefrau, die gebürtige Chinesin Jianzhen Schaden - sie ist Leiterin des China-Büros des Landes Salzburg - meinte, dass sich die Festung gut für einen Nachbau eigne. "Viele Chinesen haben keine Gelegenheit, ins Ausland zu reisen und nützen die Möglichkeit, Wahrzeichen im Inland zu sehen." Es sei in China keinesfalls unüblich, europäische Städte und Orte nachzubauen.
Auch Touristiker sehen in dem Bau durchaus Potenzial, Gäste aus China zum Besuch der Originale zu bewegen. Mit dem Mix aus Innsbruck und Salzburg hatte Bert Brugger, Chef der Tourismus Salzburg GmbH, wenig Freude. "Wir wollen wissen, wie das Ganze ausschauen soll, bevor es fertig ist", sagte er im Gespräch mit den "Salzburger Nachrichten." Laut Österreich Werbung nächtigten im Jahr 2015 übrigens 0,96 Millionen Gäste aus China in Österreich - ein kräftiges Plus gegenüber dem Jahr zuvor.