Leben/Reise

Fotografie: Städte von oben

"Faszinierend", würde Mr. Spock sagen. Ja, das hat was: Die Welt einmal nicht aus der Vogel-, sondern aus der Satellitenperspektive zu betrachten. Megacities ähneln auf einmal technischen Schaltplänen und Sehnsuchtsorte Geisterstädten.

Was auf den ersten Blick ersichtlich ist: Jede Stadt hat ihre eigene Struktur. Chaotisch, geordnet, weitläufig oder ganz dicht. Der Bildband "Cities – Brennpunkte der Menschheit" zeigt diese Vielfalt, die auch die Wunden der Zivilisation offenlegt. Interessant, um nicht zu sagen hoch interessant: Die Autoren nutzten dafür Daten der Erdbeobachtungssatelliten Pléiades 1A und 1B. Sie kreisen seit 2011 und 2012 um den Globus und liefern täglich hochauflösende Bilder, die erst mit passender Software zu dem umgewandelt werden, was wir hier sehen.

Venedig

Die vielen Brücken und Gondeln – die Wahrzeichen der Stadt – sind hier nicht zu sehen. Aber mit einem Blick ist zu erkennen, was Segen und Fluch Venedigs ist: die einzigartige Lage inmitten einer Lagune. Sie begründete einst zwar den Aufstieg der „Serenissima“ („Die Durchlauchtigste“) zu einer Handelsmetropole. Andererseits bedroht das idyllische Bild seit Längerem ein Meeresspiegelanstieg infolge des Klimawandels.

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Hamburg

In der Hansestadt im Mündungsgebiet der Elbe begrüßt man sich mit „Moin, moin!“. Aber ein „Ahoi!“ ist auch nie fehl am Platz. Warum, sieht man auf diesem Bild. Das Ausmaß der Hafenanlagen kann es locker mit jenem der Altstadt aufnehmen. Wie bei Venedig ist die Lage am Wasser der Grund für die Bedeutung und den Wohlstand der Stadt. Nicht zufällig tragen hier selbst Landratten gerne Kapitänsmützen.

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Palmanova

Natürlich gewachsen ist hier nix. Die kleine Gemeinde in der Region Friaul-Julisch Venetien wurde Ende des 16. Jahrhunderts am Reißbrett geplant. Ihr sternförmiger Grundriss galt einst als Basis einer Idealstadt. Im Idealfall kriegt man das nur aus der Höhe auf ein Bild, wie hier.

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Amsterdam

Viele Grachten. Ja, eh. Was man aber erst von oben erkennt: alles sehr, sehr grün. Amsterdam war die erste Stadt Europas, in der in großem Stil Bäume gepflanzt wurden.

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New Al Falah

Das geometrische Muster der „Wüstenrose“ in Abu Dhabi ähnelt der niederländischen Hauptstadt. Nur eines ist Mangelware: grüne Farbtupfer. Eh, klar, weil Wüste.

Das Buch

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"Cities - Brennpunkte der Menschheit", eoVision Media, Edition Human Footprint, Markus Eisl, Gerald Mansberger u.a. 256 Seiten, 49,95 Euro