Fast privater Luxus: Kleine Hotels mit Flair
Von Barbara Reiter
J.K. PLACE, Capri, Italien
Seit 1885 als Hotel in Betrieb, bietet das „J. K. Place“ neben dem hauseigenen Pool mit Meerblick auch einen direkten Zugang zum öffentlichen Strand. Das Haus hat 22 Zimmer vom Classic Room bis zum Penthouse. Preise ab ca. 1.000 € pro Nacht für zwei. Spa und Gym vorhanden. www.jkcapri.com
Warum man sich hier wie daheim fühlt? Weil das „J. K. Place Capri“ nur 22 Zimmer und außerdem das Flair einer Villa hat. Dazu trägt vor allem das atemberaubende Interieur des Hauses bei, das vom florentinischen Designer und Architekten Michele Bonan stammt und fürs Auge unendlich viel zu entdecken bereit hält. Das Grundthema: ein Mix aus moderner und klassischer Kunst, liebevoll gestalteten Details, verbunden zu einem harmonischen Ganzen, das beim Fußboden beginnt und bei den Wänden und deren Farben endet.
Das Haus bietet einen sensationellen Blick auf die Amalfi-Küste und den Golf von Neapel. Heißer Tipp für den besten „View“: Der Pool und die 30 Plätze umfassende Terrasse des Michelin-Restaurants „JKitchen“. Es gilt als eines der besten auf Capri und serviert mediterrane Speisen, Stichwort Slow Food. Auch It-Woman und Moderatorin Sylvie Meis hat hier schon Urlaubstage verbracht. Das Schöne an diesem Ort: Für Erholungssuchende, die dennoch Lust auf Abenteuer haben, bietet die Insel tausend Möglichkeiten, für Erkundungstouren – von der berühmten „Blauen Grotte“ bis zur „Piazzetta“, dem sozialen Zentrum Capris, das auch den Namen „Wohnzimmer der Welt“ trägt. Heute Treffpunkt der High Society, wurde früher hier der Fischmarkt abgehalten.
„Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen, sollte man in den Urlaub fahren.“ Ephraim Kishon
CASTEL FRAGSBURG, Meran
Die 20 Suiten sind alle individuell (Größe, Komfort, Einrichtungsstil). Der Preis für Übernachtung, Frühstück und ein fünfgängiges Abendmenü beträgt ab 193 € bis 332 € pro Person. Das Hotel verfügt auch über ein sogenanntes „Sanctuarium“, wo Yoga, Atemschule und Meditation gegen Gebühr stattfinden. www.fragsburg.com
Schon alleine die Anreise ist ein Erlebnis. Nach etwa 15 Minuten Fahrzeit auf einer malerischen, kurvenreichen Strecke, erreichen die Gäste die Fragsburg oberhalb von Meran. Wer die mit wildem Wein bewachsene Einfahrt passiert (die Scheiben Ihres Autos werden übrigens bei Abreise geputzt sein!), steht vor einem Gebäude wie aus dem Märchen – mit Türmchen, Balkonen und einem Rosengarten. In dem fast 400 Jahre alten Jagdschloss befinden sich nur 20 Suiten, was dem Haus eine private Atmosphäre verleiht. Jede ist individuell gestaltet, und in einem der Betten sollen schon Sisi und ihr Franzl genächtigt haben.
Highlights des Areals sind der 10.000 m² große Garten, mit Himmelbetten zum Verweilen (u.) und der beheizte Außenpool, an dem man ausreichend Sonne tanken kann. Der Freiberg, Standort des Fünf-Sterne-Hauses, verbucht nämlich die meisten Sonnenstunden ganz Südtirols für sich. Weitere Highlights: das „Alchemistic Spa“, in dem altes Wissen der Kräuterheilkunde ganz oben steht, und die Panorama-Terrasse mit atemberaubendem Blick auf Südtirol (r.). Im Sommer kann man hier das exzellente Frühstück genießen oder im Michelin-Stern-prämierten Restaurant zu Abend essen. Der Koch Enzo Bellia, fusioniert Mediterranes seiner Heimat Sizilien mit alpinem Geschmack aus Südtirol. Zu erwähnen ist das Hotel-Interieur: ein Mix aus Antikem, modernen Designerstücken und Art déco – eine Augenweide!
„Es gibt kein sichereres Mittel festzustellen, ob man einen Menschen mag oder nicht,
als mit ihm auf Reisen zu gehen.“ Mark Twain
THE PIG AT COMBE, Devon
Die kleinsten Zimmer im „The Pig at Combe“ kosten von Montag bis Donnerstag 165 Euro pro Nacht und Zimmer, am Wochenende 185 €. Das größte Zimmer mit Sitzecke und freistehendem Bad kostet zwischen 320 € (Mo-Do) und 370 € (WE). Die Cottages, eigene Häuschen mit zwei Schlafzimmern, kosten zwischen 420 und 485 € pro Nacht. www.thepighotel.com
„Ein Hauch Luxus, kombiniert mit häuslicher Atmosphäre“, preist „The Pig at Combe“ seine Vorzüge an. Wer hier urlaubt, fühlt sich in die Serie „Downton Abbey“ versetzt. Der englische Landsitz ist inmitten von 14 Quadratkilometern Natur angesiedelt und liegt in der Grafschaft Devon, drei Stunden von London und eine Stunde von Bristol entfernt. Eine kilometerlange Straße führt zu dem edlen Landsitz mit 27 Zimmern und drei Cottages. Sie beginnt in Gittisham, das von Prinz Charles einmal als das „perfekte englische Dorf“ bezeichnet wurde. Sightseeing gehört also genauso dazu wie gutes Essen. Obwohl den Engländern bei Letzterem ja gerne das Gegenteil nachgesagt wird, hat sich da nicht alleine dank Jamie Oliver einiges getan.
Im „The Pig at Combe“ setzt man auf Nachhaltigkeit, kocht mit Ingredienzien aus dem eigenen Gemüse- und Kräutergarten (mit alleine zwölf verschiedenen Minze-Sorten), der Fisch kommt von der nur zwölf Kilometer entfernten Küste und das Fleisch vom Metzger aus der Gegend. Alles, was man sonst noch braucht, ist nie weiter als 40 Kilometer vom Hotel entfernt. Auch Spa-Behandlungen werden angeboten – oder man zieht sich in sein eigenes Spa zurück. Zum Beispiel in Zimmer 16, wo eine freistehende Badewanne in einem Erkerfenster wartet.
„Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.“ Jean Paul
28 KOTHI, Jaipur, Indien
Das „28 Kothi“ wurde erst im Jänner 2016 eröffnet und ist praktisch neu. Das Haus hat nur fünf Zimmer, davon zwei Suiten und ein Einzelzimmer – alle Räume sind mit Klimaanlage ausgestattet. Die luxuriöse Einrichtung im Haus ist schlicht gehalten und mit großer Liebe
zum Detail, von der Seifenschale bis zum Besteck. Preise starten schon ab 70 €. www.28kothi.com
„Du wirst dich wie zuhause fühlen“, verspricht die Homepage des kleinen Boutique-Hotels „28 Kothi“ in Jaipur, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan. Ein Rundgang bestätigt dieses Versprechen. Das Hotel in der Drei-Millionen-Einwohner-Stadt ist eine Oase der Ruhe mit nur fünf Zimmern, davon zwei Suiten, die alle nach Edelsteinen, von Saphir bis Topaz, benannt sind. Grund dafür ist, dass Hotelbesitzer Munnu Kasliwal Schmuckdesigner ist, der ursprünglich einen Ort schaffen wollte, um seine Geschäftspartner unterzubringen. Heute ist das Hotel, das von Kasliwals Sohn geführt wird, bei vielen Gästen beliebt. Vor allem weil man sich als Teil einer größeren Familie fühlt. Dazu tragen auch die Bibliothek mit antiken Büchern und der wunderschöne Garten bei, der abends ein Open-Air-Restaurant ist, das im Kerzenlicht erstrahlt. Der Morgen im „28 Kothi“ startet dann mit einer Yoga-Session, im Anschluss empfiehlt sich eine Ayurveda-Massage. Bei aller Erholung sollte man aber auf das geschäftige Leben in Indien nicht verzichten. Die pinkfarbenen Häuser der Altstadt von Jaipur sind sehenswert und das Zentrum ist vom Hotel nur 15 Minuten entfernt. Im Juli und August regnet es in Indien allerdings häufig. Die besten Reisemonate sind November und März.
„Warum reisen wir? Damit wir noch einmal erfahren, was in diesem Leben möglich ist.“
Max Frisch
CASA MANNI, Rom
Der Preis für eine Nacht in der „Casa Manni“ für ein Paar mit maximal zwei kleinen Kindern, inklusive Frühstück, liegt bei rund 700 €. Ab der vierten Nacht gibt es zwölf Prozent Rabatt, aber der achten Nacht 20%. www.casamanni.com
Die „Casa Manni“, benannt nach dem Besitzer, Ex-Filmregisseur Armando Manni (der auch das gleichnamige Olivenöl produziert), bietet das, was kein Fünf-Sterne-Haus bieten kann: das Gefühl, im Luxus-Apartment eines Freundes zu wohnen, der einem die angesagtesten Tipps der Stadt verrät und organisiert, was immer man will. Zum Beispiel einen Sternekoch, der ein privates Dinner ausrichtet. Und das 80 Quadratmeter große Apartment in einem Palazzo aus dem 17. Jahrhundert verfügt über die beste Location dafür: Eine wunderschön bepflanzte Dachterrasse, von der aus man Rom von oben besichtigen kann, um es danach aus nächster Nähe zu erleben.