Die KURIER-Autorin und Hollywood-Insiderin Elisabeth Sereda zeigt ihr Los Angeles: Wo es von Venice Beach bis Hollywood Promi-Hotspots, die schönste Dachterrasse und den besten Spicy Jalapeño Margarita gibt.
Ein Vierteljahrhundert in L.A. hat mich gelehrt, dass kaum eine andere Stadt sich so schnell verändert. Von neuen Künstlerkommunen bis Fußgängerzonen, von Straßenmärkten bis Mini-Musikfestivals ist Los Angeles längst keine kulturelle Wüste mehr, in dem braunes Abwaschwasser als Kaffee durchgeht und der Hollywood Boulevard aussieht wie in Pretty Woman.
Beim Anflug an klaren Tagen – ja, die meisten Tage sind klar, die Mär vom schrecklichen Smog gilt nicht mehr und stammt aus den 70er-Jahren, bevor strengere Industriegesetze in Kraft waren – zeigt zwischen den San Gabriel Mountains im Nordosten, den HollywoodHills in der Mitte und dem Pazifik im Westen einen Fleckerlteppich an Einfamilienhäusern. Ich beschreibe es immer als "800.000 Schrebergärten in Entenhausen". Die Stadt ist keine. Sie ist vielmehr eine Ansammlung aus den verschiedensten Nachbarschaften – "neighborhoods" oder im Slang kurz "hoods" genannt, die durch breite Boulevards, siebenspurige Freeways und kurvige Canyons miteinander verbunden sind.
Von Ost nach West
Wer einen Eindruck von der Vielfalt an Kulturen, Architektur und Menschen gewinnen möchte, dem rate ich, den gesamten Sunset Boulevard, die längste innerstädtische Ost-West-Verbindungsstraße der Welt, entlangzufahren. Beginnend in Downtown L.A. am Cesar Chavez Boulevard, durch Silverlake mit Stopp an einem Taco-Standl, Hollywood, West Hollywood, Beverly Hills, Bel Air, Brentwood und den Pacific Palisades, wo er direkt am Meer endet.
Fotostopps: die Disney Hall, das Vista Theater (eines der ältesten Kinos), die Hollywood Highschool, die u.a. Ronald Reagan besuchte, das Sunset Plaza am Strip für eine preisgünstige Erfrischung, das Beverly Hills Hotel, dem die Eagles ihre "Hotel California" widmeten, für eine teurere, und zuletzt Gladstones direkt am Strand um den Tag mit Austern, Shrimpcocktail oder Lobster Salad zu beenden.
Downtown L.A. ist der neue Hotspot, 24 Stunden pro Tag. Ein Besuch im Museum The Broad lohnt sich ebenso wie die Galerien im Arts District, den man zwischen 2nd and 7th Street, und Alameda und dem L.A. River leicht zu Fuß bewältigen kann. The Bradbury ist das älteste Firmengebäude, in dem der Kinofan sofort die Zickzack-Stiegen als letzte Location in Blade Runner erkennt.
Drinks zum Sonnenuntergang sind großartig auf der Dachterrasse des Restaurants Perch, und mein neuer Lieblingsspot für Spicy Jalapeño Margaritas und dem besten fried chicken der Stadt ist die Bar Ama. Wer Tickets zu einem Klassikkonzert in der Disney Hall oder einer Rockshow im Staples Center will, sollte vorplanen. Danach lohnt sich ein Besuch im Original Pantry Café auf der Figueroa Street (vormals The Old Pantry), dem ältesten Café von L.A., das es seit 1924 gibt und das 24 Stunden pro Tag old style Pancakes, Country Fried Steak und Apple Pie serviert. Man fühlt sich wie in einem Raymond- Chandler-Roman.
Wie wäre es mit einem Moscow Mule im ruhigen Garten des Chateau Marmont? In dem legendären Hotel starben John Belushi (an einer Überdosis) und Helmut Newton (der nach einem Herzinfarkt in die Mauer crashte). Wenn Sie Glück haben, sitzen an den Nebentischen ein paar Superstars.
Für mich ist das Leben in L.A. ein Beach. Einer der Hauptattraktionen, um hierher zu ziehen, war immer das Meer, auch wenn es meist zu kalt zum Schwimmen ist. Von Marina del Rey zu Venice Beach, Santa Monica und Malibu eignet sich der Strand für wunderbare, lange, teils einsame Spaziergänge, Radfahren, Rollerblading, Paddleboarding und Surfen. Venice, das ehemalige "Dogtown" und Heimat von Surfern, Künstlern und schrägen Gestalten ist leider inzwischen von Hipstern eingenommen, doch ein Spaziergang durch die Venice Canals und entlang Abbot Kinney Boulevard lohnt sich nach wie vor. Wandern in den nahen Santa Monica Mountains mit Blick auf den Pazifik ist ein Muss. Die besten Restaurants in den Strandbezirken sind Scopa und Gjelina in Venice, Cassia und Tar & Roses in Santa Monica, und Malibu Farms, Sushi Nobu und Taverna Tony in Malibu.
Planung ist gut und wichtig in der "City of Angels". Die Seele am Strand oder beim Wandern baumeln zu lassen ist möglich, wenn man sich ein bisschen Zeit lässt. Die Sonnenuntergänge sind so vielfältig und bunt wie die Menschen. Mit anderen Worten: Los Angeles ist das, was man daraus macht.
Ab 10. April erweitert Austrian ihr Nordamerika-Angebot mit Los Angeles, der größten Stadt Kaliforniens, um eine weitere Destination. Sechs mal pro Woche landet die heimische Airline mit einer Boeing 777-200 am Los Angeles International Airport (LAX) und fliegt wieder retour. Dauer: 12 Stunden, 30 Minuten. Interessant ist das nicht nur für Direkt- sondern auch Transferverbindungen.
Damit wird die AUA im kommenden Sommer bis zu 43 Mal pro Woche direkt aus Wien sieben Nordamerika-Destinationen ansteuern. So geht es neben L.A. bis zu vier Mal pro Woche nach Miami, bis zu sechs Mal pro Woche nach Toronto und oft täglich nach Washington und Chicago. Weiterhin bietet Austrian in Summe 13 Flüge pro Woche zu den Flughäfen Newark und JFK in New York. www.austrian.com
Anreise die AUA fliegt jetzt direkt Wien–Los Angeles.www.austrian.com
Einreise Für die USA braucht man eine elektronische Reisebewilligung, ESTA, www.esta.us/deutsch.html
Währung 1 US-Dollar =ca. 0,93 Euro
Essen und Trinken Egal in welcher Preiskategorie, Sushi ist überall großartig.
–Restaurant Perch: Super, um beim Sonnenuntergang auf der Dachterrasse Cocktails zu schlürfen. perchla.com
– Bar Ama: Das beste Brathendl der Stadt, spicy Jalapeño Margaritas probieren. bar-ama.com
– Original Pantry Café: das älteste Café von L.A serviert rund um die Uhr Pancakes, Country Fried Steak und Apple Pie. pantrycafe.com
Kultur Wer Tickets zu einem Klassikkonzert in der Disney Hall oder einer Rockshow im Staples Center will, sollte sich schon früh darum kümmern. ticketmaster.com
Nützliche Tipps Geografische Tagesplanung ist unumgänglich.Der schreckliche Verkehr lässt sich für Besucher damit vermeiden. Niemals den Santa Monica Boulevard fahren, auch wenn das GPS etwas anderes sagt. 7–10 Uhr und 16–19 Uhr ist rush hour. Besuche im Disneyland oder den Universal Studios dementsprechend dazwischen planen.