Abschlag mit Aussicht im Zillertal
Von Maria Gurmann
Auf dem Gipfel des Ahornspitz liegt noch Schnee. Der Himmel strahlend blau, die Wiesen saftig grün, die Kühe auf den Almen stoisch wiederkäuend – es ist kitschig und doch so schön. In diese Landschaft schmiegt sich der nagelneue erste Golfkurs des Zillertals. Langweilig sind die 18 Löcher ganz und gar nicht. Viele Grüns sind von zahlreichen Bunkern oder idyllischen Teichen bestens bewacht. In ein paar Jahren werden die 3000 bis 4000 neu gesetzten Bäume und Sträucher so manchen Ball verschlingen.
Golfschule
In der angeschlossenen Golfschule unter der Leitung von PGA Headpro Simon Knabl können Einsteiger auf den Geschmack des Drivens, Puttens und Pitchens kommen. Wie der zehnjährige Leon, der gerade das erste Mal beim Kinderkurs den Schläger geschwungen hat. Jetzt beobachtet er seinen Opa, Leonhard Stock (56), auf der Driving Range. Der ehemalige Skirennläufer, Hotelier, Jäger und passionierte Golfer ist Vizepräsident des neuen Clubs.
Als Manager fungiert ebenfalls ein Ex-Rennläufer. Peter Rzehak (44), der 1999 den zweiten Platz bei der Hahnenkamm-Abfahrt belegte, begleitet uns auf die Golfrunde. Die sechs Kilometer sind leicht zu Fuß in vier Stunden zu bewältigen. Die E-Cars, die der Club zur Verfügung stellt, kann man sich sparen. "Es gibt viele Gäste, die an heißen Sommertagen auf die Bequemlichkeit nicht verzichten wollen", erklärt Singlehandicaper (9,5) Rzehak.
Leicht bergauf beginnt es auf der ersten Bahn (Par 4) mit einem Dogleg. Schön ist der Blick auf die Kirche am dritten Loch (Par 5). Das frisch gemähte Heu duftet. Es wird im Winter den Hirschen verfüttert. Jede Spielbahn zeichnet sich durch eine Besonderheit aus. Im Teich des 2. Lochs schwimmt einsam eine Schildkröte, die hoffentlich bald Gesellschaft von einem Artgenossen bekommt.
Die schwierigsten Spielbahnen sind die Neun und die 15. Wie ein Schiff auf dem Teich sieht das Luxushotel "Sportresidenz Zillertal", das im Herbst eröffnet wird, aus. Davor das Inselgrün vom 9. Loch. Nur Profis und Könner erreichen mit dem zweiten Schlag das Grün. Wer klug und taktisch spielt, legt den Ball lieber vor und spielt dann erst einen sicheren Schlag übers Wasser Richtung Fahne.
Geduld ist auch beim 15. Loch, das als das schwerste geratet ist, angesagt. Ewig lang (560 Meter für Herren, 500 für Damen), mit einem Dogleg nach links und einem Bach dazwischen. Ein sicheres Boogie ist hier schon gut.
Als "Signature Hole" bezeichnet Golfclubmanager Rzehak die Elf. "Frontales und seitliches Wasser und gleich dahinter die drei alten Bäume, die das Grün verdecken."
Interessant für Damen ist die Spielbahn 14. "Diamond hole" wird das Par 3 (114 Meter von Weiß, 93 von Rot) genannt. Wer dort bei einem Turnier oder einem Wertungsspiel mit einem Pro ein "Hole in One" schlägt, erhält vom Golfclub einen Einkaräter als Geschenk.
Spielvergnügen
Perfekt, wie alles, was die Geschwister Heinz und Martha Schultz planen, ist auch der neue Golfplatz. 25 Millionen Euro wurden in den Club und das Hotel mit 22 Suiten und einem Infinity-Pool gesteckt. Mit dem neuen Golfplatz, der alle Stückerln spielt, will die Schultz-Gruppe (Lift-, Hotel-Betreiber und Bauunternehmer) den Zillertaler Sommertourismus zusätzlich beleben. Nur eines fehlt Martha Schultz jetzt noch. Sie sollte endlich ernsthaft mit dem Golfspielen beginnen.
Jahresgebühr Vollmitglied1300 €, Fernmitglied (mehr als 150 km) 260 € pro Jahr, keine Einschreibgebühr
Greenfee 18 Loch 85 €; 9 Loch 45 €, Ermäßigung für Gäste von Zillertaler Beherbergungsbetrieben
Driving Range 35 Abschlagplätze
E-Car 35 € (18 Loch); 20 € (9 Loch)
Adresse Golfclub Zillertal, Uderns, www.golf-zillertal.at
Hotels Alpinahotel in Fügen,4-Sterne-S, Pool auf dem Dach, ab 89 € p.P. mit Halbpension. www.alpina-zillertal.at
– Sportresidenz Zillertal, Luxus direkt am Golfplatz in Uderns, ab Herbst geöffnet, Halbpension ab 125 €/p.P. 05288-63000
Auskünfte Zillertal Tourismus, 05288/ 87187 www.zillertal.at